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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Volume 1
Page - 663 -
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Page - 663 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe A-D, Volume 1

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Dalmatien, I. Geschichte. 663 Landschaft von Illyrien, und zwar von I l l^ 'a darbai-a; nach der Thei- lung des röm. Reiches aber gehörte es zum byzantin. Ostreiche, jedoch verlor dieses schon im 7. Jahrhunderte die Herrschaft über dasselbe durch die Avaren, die sich eingedrungen, und die bis dahin blühenden Städte D.s zerstört hatten. Nur die Hauptstadt Zara entging diesem Lose durch die muthige Vertheidigung ihrer Einwohner. — Den Avaren folgten noch in nähmlichen Jahrhunderte die Croaten, ein sarmatischer oder slavischer Volksstamm; allem auch ihren Verwüstungen entgingen die Seestädte Zara , T rau , Spa lato und Ragusa nebst den In - seln, und blieben ein Theil von DalmaNa komana. Im inneren Lan- de aber stifteten die Croaten um das Jahr 640 die sogenannten sieben Generationen der Slaviner, und theilten das Land in Districte (2u- s)>)8), die sich größtentheils bis auf unsere Zeit erhalten haben.— Ultter Car l dem Großen kam D. auf eine kurze Zeit unter frank. Herrschaft, und Zara , ob es gleich von den Franken nicht erobert wer- den konnte, schickte doch selbst 306 Abgesandte nach Achen, welche seine Unterwerfung antrugen. Aber nachdem eine Flotte des griech. Kai- sers im adriat. Meere erschien, lehrte D. auch wieder zur alten Herr- schaftzurück; da jedoch die byzant. Kaiser das Land weder behaupten, noch gegen die Einfälle der Croaten schützen konnten, erklärten sich die Dalmatiner für frey. Indessen war das Land in mehrere Gebiethe ge- theilr, die das Band der gleichen Volksabstammung nicht zu vereinigen vermochte; vielmehr hinderten Parteyungen stets eine Verbindung, durch die sie allein im Stande gewesen wären, fremde Anfälle hintanzuwei- sen. Ein Theil (vorzüglich die Zaretiner) rief daher die schon zur See mächtig gewordenen Venetianer um Hülfe an, und diese erkauften auch anfangs ihre Schutzherrschaft sehr theuer durch den Verlust, den sie durch Croaten und Serbier erlitten, wobey ihr Doge Peter Candian selbst von den Narentern getodtet wurde; aber sein Nachfolger, der zweyte Orseolo, besiegte die Barbaren vollständig, und nahm nun auch von dem eigentlichen D« (Oalmatia a6 märe) den herzoglichen Ti- tel an, welchen der byzant. Kaiser seinem nächsten Vorfahren verliehen hatte.. B e r e n g a r in Italien ertheilte diesem Dogen das Recht, Münzen prägen zu lassen. — In der Folge, als die frank. Statthalter jn den benachbarten nördlicheren Provinzen sich von dem italien. Reiche unabhängig machten, wurde auch D. für sie eine leichte Beute, und Peter Kresci mir nahm 1052 zum ersten Mahle den Titel eines Kö- nigs von D. an; sein Nachfolger Zonimir aber wurde sogar als sol- cher von dem Papste 1076 eingeweiht. Nach ihm bemächtigte sich sein Schwager, der ungar. König Ladislaus, des Königreiches, aber die Seestädte blieben den Venezianern getreu, und der griech."Kaiser A le^ xius Comnenus verlieh dem Dogen den Titel eines Königs von D. und Istrien. — Seitdem kämpften die Ungarn und Venetianer fast durch 300 Jahre um den Besitz des Landes mit abwechselndem Erfolge, bis endlich V e n e d i g 1353 im Frieden mit König L u d w i g I. von Ungarn auf D. ganz Verzicht leisten mußte, welche 'Abtretung auch 1331, im Turiner Frieden, bestätiget wurde. — Allein'die Ungarn konnten diesen ihren Besitz nur wenig benutzen; denn D.s nächster Nach-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe A-D, Volume 1
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe A-D
Volume
1
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
788
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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