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Dalmatien, II. Geographie«. Statistik. 665 den Monte Biocova bey Macarsca hat. Ihm gleichlaufend gehen die Gebirgsjoche, welche die Inseln Brazza, Solta, Lesina, Curzola und die Halbinsel Sabioncello bilden. Alle diese Oebirgsjoche haben das Eige- ne, daß sie auf der Westseite sehr schroff und steil abfallen, was sich so- gar bis anfdie einzelnen AbHange, die durch Thaler und Schluchten ge- bildet werden, erstreckt. Die ganze Gebirgsmasse besteht aus Kalk, von dem jedoch zwey, obwohl keineswegs durch scharfe Gränzen geschiedene Formationen anzunehmen sind. Der altere, in Croatien und im nördli- chen Dalmatien vorkommende, ist reiner und weit seltener geschichtet, als der der südlichen Gebirge. Versteinerungen kommen selten darin vor, und wo sie vorkommen, sollen sie lagenweis liegen. Diese Formation wird an den tieferen Puncten von dev zweyten Kalkformation (Jurakalk) mantelförmig umschlossen, und bildet durchgängig die südlichen Gebirge. Sie ist voller Versteinerungen, fast überall geschichtet, mit Lagen von Feuersteinen, und besteht aus Kalkstein, Sand und Thon, abwechselnd zusammengesetzt. — In den südlichsten Theilen, bey Cat taro, scheint die altere Kalksteinformation wieder vorzukommen. Grauer Kalkstein mit weisien Kalkspathadern, ohne Spur von Versteinerungen, ganz den Gebirgen bey Trieft ähnlich, ist die Masse der hohen Felsen bey Cat- taro. Die etwas dunkle Färbung hat diesem Gebirge den Nahmen Nonte-nero oder negro zugezogen, dessen Bewohner die Montenegri- ner sind. — Auf besondern Lagerstätten kommen im Iurakalke noch fol- gende Mineralien vor: Erdpech, welches z. B. bey Vergoraz bis 3 Klafter mächtig ist, aber wegen streitiger Rechte nicht benutzt wird; Thon- eisenstein bildet stockförmige Lagermassen, besonders beyImoschi als jaspisartiger Thoneisenstein; er scheint sich an die Sandsteinparallele zu halten und wo er fehlt, durch eisenreiche Schiefer ersetzt zu werden; Oyps soll an mehreren Puncten zwischen rothen Sandsteinschiefern vor- kommen; Braunkohlen im Kessel von Dern is im Kreise Zara. Gold soll in alten Zeiten reichlich gefunden worden seyn, und nahmentlich wird die Salona als goldführend genannt, aber jetzt ist keine Spur da, und in dem dortigen Kalkgebirge läßt sich auch kein Gold erwarten, wenn nicht etwa der hier und da einbrechende Schwefelkies goldhaltig ist. Si l- ber erwähnt Chrisogono am Monte di Promina zwischen Knin und Dernis, ferner bey Visoka unweit T rau , und bey Pagine im Gebiethe von Knin. Zinnober soll am Fusie der Monti Tartan im Ge- biethe von Sebenico und im Gebirge Prachia bey Suhidolaz un- weit Trau vorkommen. Merkwürdig ist die Knochenbreccie, welche we- gen der darin vorkommenden Anthropolithen einst sehr viel Aufsehen machte. Das Gebirgsgestein dieser Formation ist eine Breccie von scharf- eckigen Bruchstücken eines Kalksteins, der wohl dem alten Kalke dieser Gegenden angehören dürfte. Diese Kalkstücke sind theils durch einen rothen eisenschüssigen Thon, theils durch Kalksparh und Kalksinter zu- sammengelittet. Je höher man sie trifft, um so kleiner sind die Bruch- stücke. Sie bedecken den Abhang und den Fusi der Berge; auf der Ober- stäche ist das Bindemittel immer mehr verwittert als die eingekitteten Kalksteinstücke, die nur wenig angegriffen sind. Auster der Auflagerung an den Abhängen füllt sie alle zufällig vorhanden gewesenen Spalten,