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wie die beyde Ateliers, lichographirt erschienen); die Schlafenden; das
Bekenntniß, :c. Im historischen Fache: St. Stephan, ein Altarblatt
für seinen Gönner den Erzbischof Pyrker in Er lau und mehrere
ahnliche Werke durch dessen Verwendung, wodurch sich D. in der tech-
nischen Behandlung lebensgroßer Darstellungen übte, endlich auch
mehrere Portraits. Gegenwartig befindet sich unter des Künstlers Hän-
den das 22 Schuh hohe und 13 breite Bild für den Hochaltar zur neu
erbauten großen Domkirche in E r l au , die Marter des heil. Johann
des Evangelisten vorstellend, welches der Künstler noch im Frühjahre
1335 zu vollenden hofft.
Dankowsky, Gregor, Professor der griechischen Sprache an
der königl. Akademie zu Preß bürg, wurde am 16. Feb. 1734 zu
Teltsch in Mahren geboren. Die deutschen Schulen besuchte er in sei-
nem Vaterorte; die lateinischen vollendeterer auf dem Gymnasium zu
Ig lau. 1801 ging er, ungeachtet seine Ältern das Olmützer Lyceum
anriechen, nach Wien , Philosophie zu hören. Hier wirkten Karpe,
Hammer, Ambschell sehr vortheilhaft auf ihn ein, seine Denkkraft
wurde mächtig aufgeregt, obgleich noch nicht zu jener Stärke, daß der
Einfluß seiner früheren Erziehung aufgehört hätte. Er widmete sich der
Theologie, und nun ward das Studium der orientalischen Sprachen,
der biblischen Alterthümer und der Kritik sein Lieblingsfach, für welches
er insbesondere durch d<m gründlichen, klaren und unbefangenen Unter-
richt des Professors I a h n gewonnen wurde. Die Bekanntschaft mit
dem Propst zu Neustädtl an der Waag, Anton Freyh. v. G a-
belkhofen, bewirkte indessen, daß er 1305 die Hörsäle der Wiener
Universität verließ, und an der Seite dieses würdigen Priesters zu Neu-
städtl und auf einigen Reisen durch Ungarn, Osterreich, Mähren und
die Steyermark nur den Wissenschaften lebte. 1306 erschien er zum
Concurse bey der königl. ungar. Universität zu Pesth für die neuer,
richteten Lehrkanzeln der griechischen Sprache in Ungarn, und erhielt
im folgenden Jahre 1807, durch eine königl. Resolution, die Professur
der griechischen Sprache an der königl. Akademie zu Preßburg; wo er
bis jetzt viel des Guten durch Vortrag und Schriften gewirkt. Außer vie-
len einzelnen im Drucke erschienenen Gelegenheitsgedichten, haben wir von
ihm auch: ^lementaiin^ua^^rgecaepi-actica^reßb. 1808.— ^.llo-
cutio Äl^ca^emicoz tle utilitate ztuciii linFuae Fi-a^cae, eb. 1811. —
linFua? ^raeo26 mei^oc^o I^exici ^clineicleriani exarata.
Wien, 1812,—- Die Griechen als Stamm- und
Sprachverwandte der Slaven, eb. 1823. — Hnn^i-as L^nN3 avi
8criptoi-iku5 coacviZ. Presib. 1825. — Urgeschichte der Völker slavischer
Zunge, eb. 1825. — ItunFai-Ie constitutioniä oi-ißin^, ßenU8 in-
cunakultt et ckvei-zaL 86^68, 6 graso. aral). etc. lonti^uZ, eb. 1326.—
Ursitze der Ungarn (in ungarischer Sprache), eb. 1826.—Urgeschichte der
Volker ungarischer Zunge, eb. 1827. —Noinel-u^tHviciH ckatectiz ooß-
nata lin^ua zcripsit, eb. 1829, 1830, u. s. w. D.'s kühne Ansich-
ten und Folgerungen machten und machen, besonders in Bezug auf
das letztgenannte Werk, in der gelehrten Welt großes Aufsehen, und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe A-D, Volume 1
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe A-D
- Volume
- 1
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 788
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie