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Reisegesellschaft eingenommen werden; sollte übrigens ein Individuum
nicht daran Theil nehmen wollen; so hat er es sogleich bey der Aufnah-
me anzuzeigen. Das gemeinschaftliche Frühstück besteht in zwey Schalen
Kassel) mit Weißbrot, das Mittagsessen in Suppe, Rindfleisch mit
Sauce, Oemüse mit Auflage, Mehlspeise und Braten mit Salat, das
Nachtessen in Suppe, Eingemachten und Braten mit Salat, die Ge-
tränke werden von den Reisenden besonders bezahlt; zum Frühstück und
Abendmahl ist eine halbe Stunde, zum Mittagessen eine Stunde, und
zum Nachtlager längstens 7 Stunden anberaumt. In den Stationen,
wo letzteres gehalten wird, bekommt jeder Reisende ein Zimmer, wel-
ches im Winter geheizt wird, und ein rein überzogenes Bett. Das Wech-
seln der Pferde auf den Stationen erfordert höchstens 3 bis 4 Minuten
Zeit, weil die Anordnung getroffen ist, daß die Pferde überall schon in
Bereitschaft stehen. Nur wenn es die Nothwendigkeit erfordert, wird
auf Verlangen eines Passagiers auch während der Fahrt angehalten.
Bey jeder Route ist die Bezahlung für die Reise, so wie die für das
Mittag- und das Abendmahl mittelst Tariff ersichtlich. Außer den bestimm-
ten Tagen, an welchen regelmäßig ein Eilwagen abgeht, können auch
Reisende für sich allein oder in Begleitung eines Conducteurs, mittelst
einer Separatfahrt mit Beygebung eines Stundenpasses in leichten vier-
sitzigen Wagen und eben dem festgesetzten Zeitraume wie im Eilwagen,
befördert werden. Bey solchen Separatfuhren haben jedoch die Reisenden
noch besonders die bestehenden Chausseegelder zu bezahlen, um aber wäh-
rend der Fahrt keinen Aufenthalt zu erleiden, wird der für die ganze
Route ausfallende Betrag sogleich bey der Aufnabme zur Fahrt auf ein»
mahl entrichtet. Die Beykaleschen des Posteilwagens zahlen aber keine
Mauthgelder. Es bleibt fernerauch das Nachtlager der Willkühr der Rei-
senden in Separatwägen überlassen, jedoch muß der Ort, wo man über-
nachten will, bey der Aufnahme angegeben werden, damit die nöthigen
Einleitungen bey den Poststationen getroffen werden können. Die offen-
bar an dem Tag liegende Zweckmäßigkeit und den Nutzen der Eilfahrtan-
stalten fühlend, haben sich seit einiger Zeit auch recht erwünschte, ele-
gante Privateilfuhren und zwar nahmentlich nach dem Curorte Baden
gebildet.
Kimer, mit dem Wiener Eimer verglichen.
Gin Hundert nach folgendem Maße' betragt
im Wiener
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100 Viertel zu Amsterdam . .
» » zu Antwerpen . .
» Pots, alte, zu Basel . .
„ >, neue, zu Basel . .
„ Quarte zu Berlin . . .
, Maß zu Bcrir . . . .
» Stübchen zu Vraunschwcig
>, Ohm zu Löln . . . .
» Weinkohl zu Danzig . .
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie