Page - 32 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Volume 2
Image of the Page - 32 -
Text of the Page - 32 -
8H L i s c n.
den, besitzt vorzüglichen Reichthum an E., auf welchem beynahe ia
allen Provinzen gebaut wird. Das beste E. kommi aus Steyermark und
Karnthen und war schon den Römern unter dem Nahmen norisches E.
bekannt. Nach sehr mäßigem Anschlage läßt sich die jährlich ausge«
schmolzene Masse des E.s auf 1^ Millionen Centner annehmen, wor»
aus verschiedene Gegenstände zu mannigfachem Gebrauche verfertigt
werden. In Osterreich unter der Enns sind die wichtigsten Eisengruben
zu Schott wien und Putten. Zu Reichen au am Schneeberg wird
ebenfalls, doch weniger bedeutend ausgeschmolzen; zu Erd weis im V.
O. M. B. befindet sich ebenfalls eine kleine Eisengrube. — Öster,
reich ob der Enns liefert E. in mächtigen Adern im Gebirge der Fritz
bey Hüt tau und Fla chau, der Hinteralpen und im Bundschuh, zu
Dienter , Werfen, endlich auch im Traunkreise. — I n Steyermarl
ist E. das wichtigste und ergiebigste Product, welches sich noch beson»
ders durch seine Güte auszeichnet. Die größten Eisengruden sind zu E i>
senerz und Vordernberg, besonders im Erzberge zwischen beyden
Orten, welcher 400 Klafter hoch ist, und am Fuße 5,938, in der Höhe
der Grubengcbäude aber 3,740 Wiener Klafter im Umfange hat. Nach
den in alten Schriftstellern vorkommenden Stellen scheint der Eisenbau
in Steyermark schon vor Christi Geburt betrieben worden zu seyn, und
noch ist der Vorrath unerschöpft. Man berechnet die jährliche Äusbeu»
te an Roheisen über 300,000 Centner. Außer oben genannten Ge>
werken besitzt Steyermark noch 20 sogenannte Waldeisenbergwerke,
nahmentlich im Brucker Kreise in der Gollrath, zu Neuberg, am
Niederalpen, in der Rad inar, zu Veitsch, Greuth und St.
Stephan; im Iudenburger Kreise zu Liezen, am Nöthelstein bcy
Ad mo n t, in der Pöllau, im Turrach, auf ber Iudenburger Alpe und
zu Zei r ing; im Grätzer Kreise in der Salla, zu Stubeck und
Vorau; im Marburger Kreise am Bacher; im Cillier Kreise zu Mieß»
ling, Trakenburg und Weitenstein. In der Gulsen bey Krau»
bat wird Eisenchromerz gebaut, an mehreren Orten z. B. bey Ligist
im Grätzer, beyHohenfeld ob Gambs im Marburger Kreise u. a. O.
kommt in sumpfigen Thonlagern blaue Eisenerde vor. Das Eisengestein
oder Eisenerz wird auf den Hochöfen in den Schmelzhäusern zuerst auf
rohes E. oder sogenannte Flossen ausgeschmolzen, dann geht die weitere
Veredlung auf Eisenhämmern vor sich. — In Tyrol bestehen Eisenbergwer»
le an mehreren Orten, vorzüglich zu Pil lersee, Fügen, Kasten«
gstatt, Kiefer, In nbach, Schwatz, Schwadens., jedoch ist
ihr Ertrag von nicht großer Bedeutung. — In Karnthen sowohl als in
Krain ist der Bergbau auf Eisen besouders wichtig und bedeutend. In
ersterem Lande schlug man sonst die jährliche Ausbeute an Roheisen auf,
240,000 Ctr. an. Die Eisengruben der sogenannten Eiftnwurze zu Hüt-
tenberg sind das größte und unerschöpflichste Bergwerk dieser Art in
Karnthen. Besonders erwähnenswert!) sind noch die Eifengruben am Geis-
berge, bey Zeltschar und Olsa, am Loben bey St . Leonhard/
in der Wolchau nächst Wolfsberg, zu Po ntafel, Eisentratten,
Kremsbruck und Laas am Seilberge in Karnthen, so wie in dem
Bezirke von Minkendorf, dann zu Eißnern, zu Obcr- undU»-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie