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Eisenberg.— Eisenblech.Fabrikation. 33
neraufActien unternommen und beendigt. Die Führung der Bahn«
strecke sowohl, als auch die ganze Ausführung des Baues, der Abgra,
bungen und Dämme wurde mit grosier Umsicht, Genauigkeit und Zweck,
Mäßigkeit bewerkstelligt; die Solidität und Reinheit des Baues ist aus«
gezeichnet zu nennen. — Der allgemeine Nutzen dieses Unternehmens
ist einleuchtend, durch die Verbindung der Donau mit der Moldau
wird die Elbeschifffahrt nicht nur für Böhmen, sondern auch für die
südlichen Provinzen der Monarchie höchst wichtig und vortheilhaft. Die
Frachtpreise kommen um 16 — 40 Percent wohlfeiler zu stehen, als
mit Fuhrwerke aller Art auf gewöhnlichen Chausseen, und die Fahrt
selbst geschieht mit bey weitem größerer Zeitersparnis;. Die E. wird
vorzüglich zum Transport von Salz und Kaufmannsgütem aller Art
benützt. Dem Unternehmer wurde 1824 ein Privilegium auf 50 Jahre
bewilligt. Die E. zur Verbindung der Donau mit dem Gmundner-
see zwischen Gmunden und Linz, worauf der Bauingenieur Franz
Zola als Unternehmer 1829 ebenfalls ein 50j ähriges Privilegium er»
hielt, wird mit ungemeiner Thätigkeit betrieben; an vielen Puncten wird
ln kleinen Abtheilungen zugleich bis Wels gearbeitet. Selbst von der
Linzer Hauptmauth an der Donau, wo die neue sich an die alte Bahn
anschließt, ist schon eine ziemliche Strecke beendigt, die sogleich zurHer-
beybringung der Baumaterialien sehr vortheilhaft verwendet wird. Sehr
bald wird die Strecke von 3 Meilen von Linz bis Wels vollendet sey»/
und benützt werden können.
Eisenberg, fürstl. Lobkowih'sches Schloß im Saazer Kreis«
Böhmens, mit einem schönen Garten und einem Theater.
Eisenblech-Fabrikation. In den österr. Staaten sind ein«
Menge Blechwerke, welche theils gehämmertes, theils gewalztes Schwarz«
Und Weißblech erzeugen. Das ausgezeichnetste Blechwalzwerk in Oster«
reich unter der Enns befindet sich zu Neubruck an der Iesnitz bey
Scheibbs, dessen jährliches Erzeugniß auf 12—14,000 Centner an»
gegeben wird. Die Einrichtung dieses Werkes ist vortrefflich. Ein Wasserge-
bläse führt den Wind an die Feuerstellen, von einem eigens dazu gegra»
benen großen Bassin wirkt das Wasser in gleichmäßiger Spannung und
Höhe auf das große Triebrad, welches 22 Schuh im Durchmesser hat;
es sind auch Schneidwerke vorhanden, mittelst welcher die dicksten Spin»
deln aus Eisen geschnitten werden können. Auch zu St. Agyd und
bey Lilien feld bestehen Walzwerke, so daß in Osterreich unter der Enns
gar kein gehämmertes Blech mehr erzeugt wird. — In Österreich ob der
Enns ist nur ein Walzwerk zu Wels. — In Steyermark ist das Blech-
walzwerk zu Krems bey Voitsberg rühmlich bekannt, welches ge-
walzte Schloßbleche in 19 Sorten, ferner schwarze und weiße «Speng-
lerbleche, so wie weiße Schüsselbleche erzeugt, wobey das Weißblech mei-
stens mit böhmischem Zinn oder auch mit einer eigenen, sehr glänzenden
Zinncomposition verzinnt wird. Das k. k. hauptgewerkschaftliche Ham>
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie