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Feldherrntalente, empfing viele Beweise kaiserlicher Huld, und wurde
mit der reichsgräflichen Würde beehrt. Kaiser Joseph I. erhob ihn
1707 zum Feldmarschall - Lieutenant. Im vaterländischen Freystaate
wurden ihm die angesehensten Ehrenstellen übertrage.!, welche er mit
Würde und zur Ehre des gemeinen Wesens bekleidete. Er starb 1748.
Krlaf, Fluß in Niederösterreich, entsteht aus der großen und
kleinen E., durchschneidet rauhe Gebirgsgegenden, und verliert sich
beym Stadtchen Großpechlarn in die Donau.
Krlaf (Erlauf), niederösterr. Dorf im V. O. W. W. am rech-
ten Ufer des Erlafflusses, über welchen eine hölzerne Jochbrücke führt.
1800 war hier die Waffenstillstandsgränze zwischen der österr. und französ.
Armee. Auf einer Anhöhe unter dem Dorfe hat man eine entzückende
Aussicht in das reizende Donauthal.
Erlafsee (Zellersee), niederösterr. kleiner See, welcher 746i
Wr. Kl. lang, 282 i Kl. breit und 93 bis 100 Kl. tief ist, und von der
hier entspringenden Erlaf durchströmt wird, gehört nur mit der nörd-
lichen Hälfte zu Osterreich, mit der südlichen zu Steyermark.
Er lau, ungar. erzbischöfliche Stadt und Hauptort des Heveser
Comitats in einem schönen Thale an beyden Ufern des Erlaufiusses, zwi-
schen fruchtbaren Feldern, Weingärten und Gebirgen gelegen. Diese
alte, große Stadt ist ummauert, hat 2 Vorstädte und 6 Thore und
zählt 2,861 Häusermit 18,250 meist kathol. Einw. Die vorzüglichsten
Gebäude sind die erzbischöfliche Residenz aufeinem Hügel, die schöne Ca-
thedralkirche und 6 andere Kirchen, das Lycealgebaude (vormahls Uni-
versitatgebäude), das Comitathaus u. a.— E. ist der Sitz eines Erzdis-
thums und Domcapitels, und hat ein erzbischöfl. Lyceum mit einer von
dem Astronomen und Erjesuiten H e ll eingerichteten, 28 Kl. hohen Stern-
warte. (L. 38° 1/ 30"; Br. 47" 53^ 30") und einer Bibliothek, ein
kathol. Gymnasium, an welchem dieCisterzienser lehren, eine kathol.
Hauptschule, ein erzbischöfl. Seminar, ein Institut für alte Seelsorger,
ein Kloster und Spital der barmherzigen Brüder, und zwey vortreffliche
Bäder (das türkische und Bischofbad). Von großer Wichtigkeit lst der
Weinbau, dessen jährliches Erträgnis) auf 180,000 Eimer geschätzt wird
und einen guten Handelsartikel abgibt. Die Einwohner sind auch in ge-
werblicher Beziehung nicht unthätig; es gibt hier viele Leinenweber,
Tuch-, Hut- und Schnürmacher, Schuh- und Zischmenmacher, Rie-
mer, Kammmacher :c.; aber Fabriken findet man nicht. E. hat viele
Freyheiten.
Erlaucht, ein Prädicat, welches in Folge Beschlusses der deut>
schen Bundesversammlung vom 12. März 1829 laut einer k. l. Anord-
nung vom 21. Sept. 1829, allen in Folge der Auflösung des deutschen
Reiches mittelbar gewordenen reichsgräflichen, in den österr. Staaten do-
micilirenden Standesherren (im Einklang mit dem 14. Artikel der deut-
schen Bundesacte) bewilligt wurde. Diese sind die Grafen Harrach,
Kuefstein, Schönborn-Buchheim, Stadion, Sternberg-
Manderscheid, W u r m b r a n d. Vergl. Durchlaucht.
ErmiN, pseudonymer Nahme des Herzogs. Anhalt-Bernburg'schen
Rathes Franz Pietznigg. 1802 in Kärnthen von ganz unvermögli-
Qcsterr. Rat. Encvkl. N2. II. ö
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie