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Ferdinand III., r. d. Rais. — Ferdinand IV. röm. Rön. :c. N7
sächsische Heer von Bann er geschlagen u-.d nun warf auch Frankreich
d.e Larve der Freundschaft ab und trat in die Reihen der Feinde. Doch
.F. war es 'Ncht gegönntes Ende eines erbitterten Kampfes zu sehen
d« "'!« schon durch 17 Jahre wüthete und die politische Stellung der
europaischen Machte so wesentlich verändert hatte 1635 ließ er »ocü
so wie 163b zum rom. König krönen, und starb, inmitten des unaewis-
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em p achtvolles Mausoleum erbauet ist. Außer seinem Nachfolger hatte
chm seme erste Gemahlinn, Maria Anna von Bayern, nur eine
Tochter, Ma r t a, geboren, welche dem Churfürsten Marim. Emanue l
von Bayern vermahlt wurde. Seine zweyte Gemahlinn, Eleonore
von M a n t u a, blieb kinderlos.
Ferdinand I I I . , römisch-deutscher Kaiser, Sohn Kaisers Ferdi-
nand I I . mtt Mar iaAnna von Bayern, warben I3.Iuly 1608 zu
Gratz geboren. Noch bey Leben seines Vaters wurde er 1635 zumKönig von
Ungarn und Böhmen gekrönt und bestieg nach dessen Tode 1637 den Kaiser-
thron. Unter andern Vermächtnissen seines Vaters war ihm auch das trauri-
ge des noch lmmerin wilderKraft fortwüthenden Religionskampfes zu Theil
geworden. Die Schweden waren unter ihrem berühmten Feldherrn Tor-
stenson 1646 selbst m Osterreich eingefallen und hatten Wien be-
droht, wahrend die ungar. Mißvergnügten unter Rakoczy von Osten
anruckten welches den Kaiser bewog, mit diesem Fürsten einen Vertrag
abzuschließen und .hm verschiedene Begünstigungen zuzugestehen. End-
lich wurde, da alle Parteyen des Kampfes müde waren, zu Münster
und Osnabrück zu Friedensunterhandlungen geschritten; die Lage der
Nmge war aber so verwirrt und das gegenseitige Mißtrauen so groß, daß
^ahre vergingen, ehe nur die Präliminarien zu Stande gebracht wur-
den. Dernnmer fortgesetzte Kampf der Schweden unter dem Grafen Kö-
nlgsmark und die Eroberung der Kleinseite zu Prag führte aber end-
lich zum Abschlüsse des westphälischen Friedens 1648, in welchem Öster-
reich bedeutende Opfer brachte. Die letzten Jahre der Regierung F.'s ver-
flossen ruhig. 1650 bis 1652 ließ er an'den Befestigungswerken der Stadt
^ilen eifrig arbeiten, das Schottenchor und das am sogenannten Schan-
^ wurden zu dleser Zeit erbaut. Er musite bereis vor feinem, den 2.
^IMI lt)5? erfolgten Hintritt, noch den Tod seines ältesten Sohnes Fer-
dinand IV. zu seinem großen Schmerze empfinden, und hinterließ von
semer ersten Gemahlinn Maria, Prinzessinn von Svanien : L eo po ld,
leinen Nachfolger; von seiner zweyten Gemahlinn, Eleonore, Prin-
zessinn von Man tu a: Carl Jose vh, Bischof vonPassau und Ol-
mutz, Hoch. und Deutschmeister, gest. 1664.
. Ferdinand IV., geb. den 8. Sept. 1633, ward noch bey Lebzeiten
eines Vaters, F e r d inand I I I . , 1646 zum Ko'nig von Ungarn qekrönt,
odann emlge Jahre später, 1653, ebenfalls zu derZeit,wo sein Vaternoch
lebte,aufdem Reichstag zuAugs b urg zum römischen König gewählt. Er
war der erssgeborne Sohn Kaisers F erdinand I I I . mit M a rfa von Spa-
'!len, starb aber noch vor seinem Vater an den Pocken, dm ss. Iuly 1654, und
leme Krone:, gingen auf seinen 14jährigen Bruder LeopoldI. über»
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie