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Ferdinand I I I . , Großherzog v. Toscana. l l 3
strecken sich über alle Erzeugnisse der sogenannten Commerzialgewerbe
(mit Ausschluß der Polizeygewerbe) im ganzen Umfange der osterr. Mo-
geordnec. _
men die rohen Stoffe, welche in dm Manufacturen und Fabriken des
Inlandes wirklich verbraucht werden, diese sind entweder in geschliffenen
Gläsern mit Buchsbaumdeckeln oder in großen Laden aufbewahrt und
deren Anzahl steigt bis gegen 1800. Dann folgen in 28 großen Kästen alle
Manufactur- und Fabrikserzeugnisse aus den sämmtlichen Provinzen des
osterr. Kaiserstaates in systematischer, großentheils nach Steph. v. Kee ß's
in seiner Darstellung des Fabriks- und Gewerbswesens im osterr. Kaiser-
staate angegebener und von ihm geleiteter Ordnung. Seit 1319 wurden die
Einsendungen'aus den Provinzen sowohl auf amtlichem Wege, als auch
durch die einzelnen Fabriksbesitzer mit Energie betrieben, zugleich auch
in Wien die nöthigen vorgefundenen Gegenstände gesammelt-, so dasi
die Sammlung jetzt über 40,000 Stücke zählt und natürlich immer noch
vermehrt wird.— Obschon diese Sammlung eigentlich nur zum Privat-
gebrauche des Kaisers bestimmt ist, so wurde doch schon bey mehre-
ren Gelegenheiten zu andern nützlichen Zwecken davon Anwendung ge-
macht. Besonders interessant ist es, daß die Sammlung seit der Zeit ih-
rer Gründung mit dem fortschreitenden Gang der Gewerbe, bey vielen
Zweigen auch den Wechsel der Mode darstellt. — Die technische Sammlung
des k. k. Militärs umfaßt in 4 Kästen sämmtliche bey der k. k. Armee
gebräuchliche Waffen und Geschützgattungen mit allen ihren Bestandthei-
len und einer bildlichen Darstellung der Art ihrer Verfertigung; endlich
die Munition, alle bey verschiedenen Branchen des Militärs, z. B. dem
Pioniers-, Sappeurs- und Mineurscorps :c. nöthigen Werkzeuge, das
Fuhrwesen, Schiffe und Schiffbrücken, letztere Gegenstände, wie sich
wohl v,>n selbst versteht, in sehr gut, nach bestimmtem Maßstabe bearbeite-
ten Modellen.— Die technische Modellen-Sammlung entstand 1824 und
wurde nach einem eigenen, durchdachten systematischen Plan, als inte-
grirender Theil der technischen Sammlung angelegt. Sie umfaßt in 5
Schränken eine allgemeine und einespecielle Abtheilung, w)von ersteredic
sämmtlichen Bestandtheile der Maschinen, letztere aber die Maschinen
selbst enthalt. Sämmtliche Modelle wurden aus demselben Material, wie
das Original, nach einem bestimmten Maßstabe gearbeitet, die meisten
derselben sind von dem berühmten Modellisten, Abbe Harder in Wien,
verfertigt.— Die diplomatisch-heraldische Sammlung enthält in 8 ge»
schmackoollen großen Cartons die Wapen aller adeligen Familien aus al-
len Provinzen des österreichischen Kaiserstaates nach den Provinzen geordnet.
Ferdinand I I I . (Ios. Iol). Bapt.), kaiserl. Prinz von Österreich,
konigl. Prinz von Ungarn und Böhmen :c. Großherzog von Toscuna,
Ritter des goldenen Vließes, Großkreuz des ungar. St. Stephan - Ordens,
Ritter des Ordens der eisernen Kronei. Classe, Großmeister des toscan.
St. Joseph« und St. Stephan-Ordens; k. k. General-Feldmarschall
und Inhaber des Infant. Regiments Nr. 7, der älteste Bruder des Kaisers
Franz I. von Österreich, wurde geb. den 6. May 1769 und übernahm
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie