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Fontanini.— Forchtenau. liil
ihres geringen Umfanges wegen, nur meistens in größeren Sammlungen
eingereicht erschiene».
Fontanim, Just.,,, Titular-Erzbischof von Ankyra, gelehrter
Alterthumsforscher U)id eifriger Verfechter der kirchlichen Rechte, wurde
geb. 1666 zu St. Daniel in Friaul. Er widmete sich früh dem geist-
lichen Stande. Unter Papst Clemens XI. verfocht er dessen Streitig-
Men mit Kaiser Zofe.pH I. wegen dessen Nichtachtung des päpstlichen
Indultes bey Besetzung fiiKhrerer Kirc^eüstellen, so wie anderer bisher
beobachteten Prärogative dps heil. Stuhles. Unter dem folgenden Papste
Innocenz XII I . kam F. zwar in Ungnade, .erhielt aber d?ssen Nach-
folgers Benedeiet Xl l t . volle Gunst wieder. Er starb 1763. Die vor-
züglicheren seiner gehaltvollen Schriften sind: De anti^uitatibus lio^tae
calaniae ^lru«coi-um, Rom 1723. sAuch im i'nesalii-. antic^. etc. nist.
Ila!. vnl. 8. karz 3. abgedruckt).— Dell' lülo^lienxa italiana, Venedig
1737, (beste Ausgabe), — Likliatlieca del!'ela^uen^a italiana, 2 Bde.
eb. 1753. (Besonders schatzbar eigentlich nur durch desgelehrtenApostolo
Zeno Anmerkungen), Vermehrte Ausgabe 2 Bde. Parma 1803—4,
dazu das 1310 erschienene Register. — Historia litei-aria^^uile^n-
8l8, Rom 1742.
^, Forbes, böhm. Marktflecken im Budweiser Kreise, in dessen Na-
he sich der Hof Trocznow befindet, wo der berühmte Hussiten - Feld-
herr Ziska unter einer Eiche zur Welt kam. Eine kleine Capelle bezeich-
net den Ort. ,!.,'/. ,^
Forcellini, Äegyd, berühmter italien. Philolog und Lexicograph,
wurde geb. 1688 in ,einem venetianischen Dorfe unweit Feltre. Von
Facciolati (s. d.) lernte er Latein und alte Literatur auf dem Semi-
nar zu Padua, und ward bald dessen Freund und unzertrennlicher
Mitarbeiter. Noch vor Vollendung ihres gemeinsam unternommenen gro-
ßen Wörterbuches der lat. Sprache wurde F. als Professor der Rhetorik
und Director des Seminars zu Ceneda in der Mark von Treviso
angestellt. 1731 aber wurde er nach Padua zurückberufen, und genoß
durch die Gunst des Cardinals Rezzonico ein sorgenfreyes Leben, das
er nunmehr ganz der schriftstellerischen Thätigkeit widmete. Hier vollen-
dete er das große Lericon unter Facciola ti's Leitung, welches unter
dem Titel: Farcellini totius latinitatis I>exicon 4 Bde., Padua 1771
erschien, und seiner Vortrefflichkeit wegen allgemeine Anerkennung erhielt.
F. starb zuPadua den 4. Avr. 1768. 1805 erschien zuPad u a die 2.
Ausgabe seines Lericons in 4 Bdn., zu den 1816 ein Appendix herauskam'.
Sie ist mittelmäßig gedruckt, und hatnur unbedeutende Zusätze. In Anse-
hung letzterer, wie überhaupt in eigentlicher Vervollständigung zeichnet
Mallerdings die neuein Schneeberg erscheinende Auflage, 4 Bde., aus.
>>'> Forchtenau, ungar. Marktflecken in der Üdenburger Gespanschaft,
an der ö'sterr. Gränze, wo das berühmte fürstl. Eszterhäzy'scheBerg-
schloß Fo rch te n stein (welches auch in dem fürstl. Titel vorkommt), auf
einem ziemlich hohen Felsberge, mit einem an alten und neuen Waffen
reichen Zeughause, dem fürstl. Familienschatze, einem 75 Klafter tiefen
Brunnen, vielen Gemälden, und andern Sehenswürdigkeiten sich besin-
get. Hinter diesem Schlosse liegt auf dem Gipfel des Rosalicnberges
ocstrr. Not. Cüciifl. Vd. II. 11
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie