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H r a n z e n s b a d . 189
5» ., ., ^ l dem Gewicht nach . . 15,z, Gran
Kohlensäuregas ^ dem Volumen nach . 29,6« Kubikzoll.
Nach Berzelius lieferte die Analyse dei Salzquellwassers auf
l,NN0 Theile:
Schwefelsaures Natron . . . . . . 2,8»2. Gran
Kochsalz 1,.^ „
Kohlensaures Natron . . . . . . 0,«^. „
Kohlensaures Lithion 0,«„35 „
Kohlens. Kalk mit Spuren van Strontian 0 , , ^ „
Kohlensaure Talkerde . . . . . . . N/.«^ ^
Kohlensaures Manganoxydul . . . . 0,<».,6 „
Kohlensaures Eisenoxydul l),««,,, „
Phosphorsauren Kalk l
Phosporsäure Thonerde ^ ' ' ' ' ' "°° '» "
Kieselsäur« . . . . . . . . . . N,o6?9 »
Die Gasbadeanstalt ist auf Befehl der Negierung 1826 von Grund
aui neu gebaut worden; sie besteht aus einem geschmackvollen, mit Blech
überdeckten Gebäude mit vier geräumigen, hohen und sehr lichten Zim«
mern, wovon drey zu Badezimmern, das vierte zum Rastzimmer be^
stimmt ist, und sowohl zur allgemeinen als örtlichen Anwendung des
Gases sind die zweckmäßigsten Anstalten getroffen worden. — Die zunächst
um das Oasbad befindliche Moorwies«— ehedem feucht und uneben —
ist durch das Aufführen v„n vielen hundert Fuhren gutem Erdreiche ganz
planirt, mit Sand überstreut, und mit wilden Kastanienbäumen bepflanzt
worden, und bildet gegenwärtig den schönsten Spaziergang um F.
— Das Moorlager nimmt die ganze Gegend um die Quellen ein,
und dehnt sich längs des Schladabaches von Siehdichfür bis Dirsch»
witz aus, eine Strecke, die wohl eine halbe Stunde lang ist. Man
sindet in demselben ganzeBaumstämme, die mit Erdharz durchzogen, äußer-
lich von schwarzer, innerlich von brauner und ochergelber Farbe sind. Das
Lager derselben beträgt gegen l0 Fuß, ihm folgen 3 — 4 Fuß mächtige
Lagen von Sand, und dann ein schwärzlichgrauer, mit vielen silberwei«
ßen zarten Glimmerblättchen gemengter Lehm. In diesem Moorlager be-
findet sich nun, zunächst bey den Quellen, ein Mineralschlamm, der
schwarzbraun, sehr fein, weich und fettig anzufühlen ist. Angefeuchtet
verbreitet er einen weinsäuerlichen, schwefelartigen Geruch, und beym
Verbrennen den Geruch der Braunkohl« oder des bituminösen Holzes.
Nach Trommsdorff's Untersuchung sind sein« Bestandtheile: 1) Schwe-
felwasserstoffgas, Kohlensäuregas und wahrscheinlich auch Kohlenwassel'«
stvffgas; 2) unzersetzte Pflanzenfasern, deren organisches Gewebe znm
Theil noch zu erkennen ist; 3) auflösliche Theile: a) in Wasser auflösli-
che: «) gelbfärbenter kohlenstossreicher vegetabilischer Extractivstoff, si)
schwefelsaurer Kalk, 7) schwefelsaure Talkerde, ö) schwefelsaures Eisen,
5) schwefelsaure Thonerde; b) in Alkohol auflösliche: Erdharziger Extrac-
tivsioss; 4) Unauflösliche: «) Thonerde, H Eisenoxyd, ?) feiner Sand.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie