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190 Franzcnscanal. — Franzensmuseum in Brunn.
< Der Mineralmoor wird'sorgfältig gereinigt, und durch ein Sieb geschla-
gen, mit dem Wasser der Louiscnquclle vermischt, zu Umschlagen und
Badern angewendet. — Aus den Quellen versendet die Stadt Eger
auf ihre Rechnung jährlich über 180,000 erdene Kruge.
Franzenscanal, eine.wichtige und äußerst nützliche Communica-
tionsbaute im Bacs-Bodrogher.Comitate in Ungarn. Sein Zug geht
von MonostorSzegh an der Donau bis nach Foldv ar an der Theiß
und verbindet so diese beyden Flüsse; der wichtigste Ort, den er in der Strecke
seines Laufes berührt, ist die königl. Freystadt Zomb or. Der Bau die-,
ses Canales wurde 1783 begonnen und 1801 beendet. Seine Länge be-
trägt 14^ deutsche Meilen, seine Oberstäche U 10, sein Wasserspiegel
8 Klafter breit. Sein Oefäll von, der Donau bis zur Theiß beläuft sich
auf 27 Schuh und ist auf 5 Schleußen vertheilt. Beym höchstmöglichen
Wasserstande ist seine Tiefe 8 Fuß; seine Einrichtung ist so zweckmäßig,
daß die größten Donauschiffe mit einer Ladung von mehr als 9,000 Cent-
ner in selben ein- und ausfahren können, wie denn auch 1826 ein Schiff
mit 9,960 Centner Bauholz seine Linie durchfuhr. 1819 ließ die k. k.
priv. ungar. Canal- und Schifffahrtsgesellschaft durch den Mechaniker
Starhan eineSchlammreinigungs-MaschinezurVertiefung dieses Cana-
les ausführen. DieKosten dieserUnterneh^nung beliefen sich auf40,000 fi.
W. W. Sie erwies sich 'als sehr zweckmäßig, da die Maschine täglich
30 Kubikklafter Schlamm aushob, und so das Bette des Canals in kur-
zer Zeit beträchtlich vertiefte. Da dessen Wasser wie natürlich, keine ei-
gene Strömung hat, so werden alle Schiffe ab- und aufwärts von Pfer-
den, oder auch wohl von Ochsen gezogen.
Franzensmuseum in Brunn. Dieses mährisch-schlesische Lan-
desmuseum wurde 1818 auf Betrieb der k. k. mährisch-schlesischen Ge-
sellschaft zur Beförderung des Ackerbaues, der Natur- und Landeskunde
unter Protection des damahligen Landesgouverneurs von Mähren und
Schlesien (jetzigen Obersten Kanzler), Anton Friedr. Grafen von
Mi t t rowsky, mit kaiserlicher Genehmigung gegründet. Bey dessen
Organisation wurden besonders folgende Bestandtheile berücksichtigt: Ge-
schichte, Statistik, Naturgeschichte, Physik und Mathematik, Chemie,
Technologie und Landwirthschaft, und gleich anfangs wurde das Insti-
tut mit reichlichen Beyträgen edler Gönner, worunter sich gleichwie der Lan-
desgouverneur, so auch Graf Ios. v. Au ersperg, Ioh. Ritter v. H er-
ring, besonders aber Hugo Altgraf zu Salm auszeichneten, an Hand«'
schriften, Naturproducten und Kunstgegenständen versehen. Das Museum
ist daher ausgestattet mit vaterländischen Manuscripten und Copien von
Urkunden, alten Druckwerken, Münzen und Medaillen, ferner mit Mine-
ralien, Pflanzen, und verschiedenen Naturseltenheiten. Außerdem besitzt es
eine ziemlich anwachsende Bibliothek; die übrigen Sammlungen von Natur-
und Kunstproducten werden ebenfalls noch immer vermehrt. 1826 wur-
de das Museum mit der höchst kostbaren vaterländischen Siegelsammlung
des gelehrten Ceri, on i aus seinem Vermächtnisse bereichert. Das minera-
logische Fach verdient eine besondere Erwähnung. Es wurde durch meh-
rere Sammlungen, welche von den Grafen Mit trowsky, Salm und
Seren y geschenkt worden sind, auf den gegenwärtigen Standpunct der
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie