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IN4 Französische Rr«ege zc.
bey Lonadoden 3. Aug./ bey Castigli one 5. Aug./ bey A r c o l ess.d.)
,15—17.Nov. 1796 und endlich bey N ivol i (s. d.) den 14. Jan. 1797
gesiegt hatte, so fiel den 2. Febr. auch das von Wurmser lange mu»
thig vertheidigte Mantua, der Hauptpunct Österreichs in Italien.
Dergrosie Kriegsheld Erzherzog Car l , welcher mittlerweile nach Cler«
fayt's Resignation den Oberbefehl der Armee am Niederrhein übernahm,
hatte zwar durch seinen kühnen Donauübergang bey Ingolstadt
den bis in die Oberpfalz vorgedrungenen Iourdan den 22. Aug. bey
Teiningund Neumark, den 24. Aug. beyAmberg, den 3. Sept.
bey Würzburg und den 16. Sept. bey Limburg besiegt, wodurch
auch der bis an den Lech vorgedrungene Moreau zum Rückzüge nach
dem Rheine unter fortwährenden Gefechten genöthigt ward; doch hatte
letzterer vorher Baden und Würtemberg zu Separat-Friedensschlüssen,
so wie Bayern zum Waffenstillstände gebracht und die Behauptung von
Kehl und H ü n i n g e n bis zum Falle von Mantua bewirkt. Die
Siege Bon aparte's in Italien veranlaßten auch den schnellen Rückzug
des Erzherzogs Carl, um die Erbstaaten zudecken, doch konnte er das
Vordringen der Franzosen bis nach Steyermark nicht aufhalten, wo den
17.Apr. 1797 zu Leobendie Friedenspräliminarien unterzeichnet wurdeiy
welchen den 17. Oct. d. I. der Friede zu CampoForm io (s. Frieden s-
schlüsse) folgte. — B is zum Frieden von Lün eville: Derden
8. Dec. 1797 eröffnete Reichs - Friedenscongreß zuRastadt ging uner-
sprießlich vorüber und hatte noch obendrein die Abtretung des deutschen lin-
ken Rheinufers an Frankreich zur Folge gehabt, als sich wahrend dieserZeit
der politische Horizont zwischen Osterreich und Frankreich aufs Neue zu
trüben begann. Der damahlige französischeBotbschafter in Wien, B er-
nadotte, hatte nähmlich den 13. Apr. 1798 durch öffentliche Ausstel-
lung der dreyfarbigen Fahne in seinem Gesandtschaftshotel die Wiener zu
einem Tumulte gegen sich gereizt und forderte eine Genugthuung, wel«
cke Osterreich nicht gewähren konnte, worauf er sogleich Wien verließ.
Überdieß hatte Frankreich mitten im Frieden die Schweiz und den Kir<
chenstaat democratisirt und Ägypten besetzt, den König von Sardinien
zur Abtretung Piemont's genöthigt, Neapel, dessen König sich für
den Kirchenstaat erhoben hatte, erobert und im Jänner 1799 in einen
Freystaat umgeschaffen, wodurch ganz Italien unter Frankreich's Dicta«
tur gebracht wurde. Dieses Verfahren konnte den Mächten Europa's nicht
gleichgültig bleiben. Durch Englands Anregung, das noch immer mit
Frankreich im Kriege geblieben war, entstand eine neue Coalition zwi-
schen Osterreich und Rußland. Osterreich verweigerte den vom franzos.
Directorium verlangten Aufschluß über das Einrücken russischer Trupp?»
in Oalizien und Mähren, worauf letzteres unverzüglich an Osterreich
und den Oroßherzog von Toscana den'Krieg erklärte, dessen Land so-
gleich durch franzos. Truppen beseht wurde. Iourdan erhielt den Ober-
befehl im südlichen Deutschland, Masse na in der Schweiz und Grau-
bunden und Scherer in Italien. Ersterer wurde vom Erzherzog Carl
den 21. März 1799 bey Ostrach, den 25. März bey Stockach be-
siegt, welcher sodann unmittelbar an den Rhein vorrückte; in Italien
siegten die kaiserl. Generale Kray und Melas (s. d.) in mehreren
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie