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Frauenderg. — Frauen, vereine.
Toscana nach Oberitalien, wodurch der Vicekönig genöthigt ward, sich
über die Etsch und den Mincio zurückzuziehen, doch kam es zu keiner
Hauptschlacht und Napoleon's Entsagung veranlaßte Eugen, mit
Belleg arde die Verträge zu Verona den 16. und zu Mantua den
23. April abzuschließen, nach welchen die Franzosen Italien verließen
und die Festungen dieses Königreichs den Österreichern übergeben wur-
den. Bey dem mitten unter den Verhandlungen des großen Congresses
zu Wien erfolgten Wledererscheinen Napoleon's in Frankreich bis zu
dessen zweyter Abdankung nach der für ihn so verderblichen Schlacht bey
Waterloo waren die österr. Waffen nur in Italien beschäftigt, wo
der König von Neapel, ungeachtet seines mit Osteneich abgeschlossenen
Bündnisses, neuerdingsN apoleo n's Sache für die seinige erklärte, nach-
dem auf dem Wiener-Congresse seine Vergrößerungsplane in Italien ver-
worfen worden waren. Nur kurz war M urat's anfängliches Waffen-
glück, er konnte nicht über de,n Po vordringen, ihn besiegten die österr.
Feldherren Frimont, Bianchi tc. in mehreren Gefechten und bereits
den 2t). May wurde durch Vertrag mit dem neapolitan. Generale Co»
letta Neapel den Verbündeten übergeben und Ferdinand IV. in die-
sem Königreiche wieder hergestellt. Durch die Abführung Napoleon's
nach St. Helena war somit der 23 Jahre wahrende Kampf gegen
Frankreichs Eroberungssystem beendigt, der Zweck der großen Anstren-
gungen von Seite der Verbündeten erreicht, Frankreich in seine Grän-
zen zurückgewiesen und der Mann zweymahl vom Throne gestürzt und
jetzt auf einen öden Felsen des atlantischen Oceans verbannt, der fast vom
Beginne dieser ewig denkwürdigen,Kämpfe mit gewaltigem Geiste, un-
ermüdlicher Thätigkeit und erstaunenswerthem Glücke das Ungeheuerste
gewagt und vollführt hatte.
Frauenberg, große fürstl. Schwarzenberg'sche Herrschaft im
Budweiser Kreise Böhmens, mit einem seit 6l) Jahren aus einer alter-
thümlichen Gestalt im neuern Geschmack veränderten Schlosse mit anmu-
thigen Gartenanlagen. Unter dem Schlosse, ebenfalls Frauen be rg ge-
nannt, liegt das Dorf gl. N.
Frauenkirchen (Frauenhain), s. Boldogaszszoni.
Frauenthal, niederösterr. kleiner Ort im V. O. W. W., mit ei»
nem vortrefflichem Drahtzuge. -
Frauenthal, steyermärk. Dorf im Marburger Kreise, ander Laß«
nitz im Laßnitzthale, mit einem Schlosse, in welchem eine dem Staare
gehörige Messingwaarenfabrik (die einzigein Steyermärk) besteht. Diese
Fabrik, schon seitdem Jahre 1752 ärarisch, erzeugt gegenwärtig jede^Iahv
bey 2,400 Ctr. Messingblech und Draht und beschäftigt dadurch an 100
Arbeiter. Man findet hier eine Schmelzhütte, einen Zainhammer, zwey
Streckwerke und 6 Breithämmer; ferner einen Zangendrahtzug und einen
Scheibendrahtzug. Alle Werke werden durch den Laßnitzbach in Bewegung
gesetzt. Außerdem ist in F. noch eine Alaunsiederey.
Frauen - vereine im österr. Raiserstaate. Der wohlthä«
tige Frau e n-V erein zurBefö rderun'g des Outen und Nütz«
lichen in Brunn wurde 1813 durch Zusammentretung vieler men«
schenfreundlicher Bewohnerinnen dieser Stadt mit nahmhaften Beyträ«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie