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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Volume 2
Page - 205 -
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Page - 205 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Volume 2

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F r e u n d o b e r g . 205 Freundsberg (Frondsberg, Fronspcrg, Frunsberg), Georg von, berühmter deutscher Ritter und kaiserlicher Feldhaupt- mann/war geb. 1475. Schon unter seinem Vater, Ulrich, dem er- sten Hauptmanne (muthmaßlich gar Urheber) des berühmten schwäbischen Bundes, zog er mit diesem gegen Herzog Albert von Bayern, und zeichnete sich rühmlichst aus; die größten Lorbeer» aber eri'Hng er in den Kriegszügen Kaisers Maximil ia n I. gcgen die Schweizer, so daß er für den tapfersten Ritter im kaiserlichen Heere gehalten wurde. 1512 wurde ihm der Oberbefehl der kaiserlichen Truppen in Italien übergeben, wo er sowohl unter Maximil ian I. als unter Carl V. manche glän- zende Heldenthat vollbrachte, und ungeschwächten Ruhm behauptete, auch oft die kaiserliche Armee durch bedeutende Truppen verstärkte, die er aus Deutschland zuführte. 1521, als Luther auf den Reichstag nachWorms berufen wurde, um sich daselbst seiner Lehre wegen zu verantworten, machte dessen unerschrockenes Aussehen, sein ruhiger Blick solchen Eindruck auf F., daß er ihm auf die Schulter klopfte und sagte: „Münchlein, Münchlein, du gehst jetzt einen Gang, dergleichen ich und mancher Oberster auch in der allerernstlichsten Schlachtordnung nicht ge- than haben, bist du aber auf rechter Meinung, und deiner Sache ge- wiß, so fahre in Gottes Nahmen fort, und sey nur getrost, Gott wird dich nicht verlassen." 1525 hatte er großen Antheil an dem für Carl V. so glücklichen Ausgang der Schlacht beyPavia, in welcher Franz I. von Frankreich gefangen wurde, und er verstärkt« das kaiserliche Heer im folgenden Jahre mit 12,W0 Deutschen, die er auf eigene Kosten mittelst der Verpfändung seiner Güter anwarb, und dem berühmten und berüchtigten Feldherrn CarlsV., Carl von BourKon, zuführte. Dar- auf zog er an dessen Seite nach Rom, und half diese Stadt mit Sturm nehmen. In der Folge befehligte er das Fußvolk, dessen bessere Organisa- tion er sich sehr angelegen seyn ließ, gegen Ulrich von Würtemberg; in dem Kriege gegen Frankreich focht er unter Phi l ibert von Ora- nien an der Spitze der von ihm neu errichteten organisinen Truppen- gattung, die man von ihrer Bewaffnung Lanzknechte nannte, und die »och lange nach ihm der Schrecken der Feinde waren. Die Bildung die- ser Truppen hatte er übrigens den Schweizern abgesehen, die ihrer Ta- pferkeit und kriegerischen Haltung wegen damahls allgemein bewhmt wa- ren. 1528 stand er vor Ferrara, als sich seine Truppen wegen rück- ständiger Löhnung empörten, und da er sie, trotz aller angewendeten Mühe und Überredung, nicht zur Ruhe bringen konnte, wurde sein Gemüth so aufgeregt, daß ihn der Schlag rührte, und er nach seinem Schlosse Min- delheim gebracht werden mußte, wo er noch im selben Jahre starb. Einer alten Handschrift zu Folge, war F. ein großer, schwerer Mann, und so stark von Gliedern, daß er bloß mit dem Mittelfinger der rechten Hand den stärksten Mann, so sehr sich dieser auch stemmen mochte, vom Platze stoßen konnte. Ein im vollen Laufe begriffenes Pferd konnte er, es beym Zügel ergreifend, im Augenblick zum Stillstand zwingen. Die grossen Geschütze und Mauerbrecher konnte er ohne einige Hülfe von ei- nem Orte zum andern führen, und wenn er vom Rosse stieg und ging, lomito man ihm nicht wohl folgen. Einer seiner Sprüche war: „Drey
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe E-H, Volume 2
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe E-H
Volume
2
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
696
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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