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Fribus.—Friedet. 209
blieben die Gränzen derselben bis zu den neuesten Zeiten von ihren ge»
genwärtigen verschieden; denn einerseits besaß die Republik einige von
den Ortschaften, welche gegenwärtig dem österr. Seeküstenlande einver»
leibt sind, nähmlich Monfalcone und Grado, dann verschiedene
Dörfer, die an den nördlicheren Grunzen der Grafschaften Gradisca und
Görz liegen; anderen Theils aber gehören noch viel mehr einzelne Di-
stricte und Ortschaften, die dem Canale von Palma gegen Westen ge-
legen sind, zu dem sogenannten österr. Friaul. Über diese zerstreut gele-
genen Besitzungen kam zuerst den 10. Nov. 1807 zwischen der österrei-
chischen und französischen Regierung eine Übereinkunft zu Stande, die-
selben auszutauschen, um gegenseitig eine bessere Gränze, und ein ge-
schlossenes Gebieth zu erhalten. Nachmahls wurden diese Gränzen, bis
auf geringe Veränderungen zwischen dem Königreiche Italien und der
französisch - illyrischen Provinz, beybehalten, und die neueste, von letz-
terer ebenfalls nur wenig abweichende Begränzung bestimmte die österr.
kaiserliche Entschließung vom 3. Aug. 1816, wodurch auch der früher zur
Vereinigung mit dem Küstenlande angetragene District von Cividale,
mit Ausnahme einiger Dorfschaften, wieder bey F. verblieb. — Der
größere südliche Theil von F. ist fruchtbares Land, und dessen Einwohe
n« beschäftigen sich vorzüglich mit mannigfaltigen Culturszweigen, aber
das Erträgniß an Getreide, Küchengewächsen lc. sieht dem in den mei-
sten übrigen Provinzendes lomb. venet. Königreichs nach, nur der Vieh-
stand ist hber beträchtlicher als in allen übrigen Delegationen, auch das
Mineralreich tragt einiges zur gewinnbringenden Beschäftigung der Ein-
wohner bey. Man findet hier ein Kupfer- und ein Eisenwerk, auch 6
Brüche von schönem Marmor. An mehreren Orten wird der feinste Thon
gefunden, und zu verschiedenen Gerathen verarbeitet.
Fribus, böhm. Marktflecken im Elbogner Kreise, liegt im Erz-
gebirge. Man trifft bey diesem Orte viele Agate und andere Steine.
Friedau, niederösterr. Schloß und Dorf im V. O. W. W. mit
großer Cattunfabrik, die mit 12,000 Webern und Spinnern 30,000
Stück Cattun liefert, und den Besitzern der Herrschaft F. (den Fürsten
Corsini zu Florenz) selbst angehört; auch ist hier eine Eisenhütte
und ein jKupferhammer.
Friedau, kleine steyermärk. Stadt im Marburger Kreise am lin-
ken Ufer der Dräu mit 600 Einw.
Friedberg, kleine steyermärk. Stadt, im nordöstlichen Winkel
des Grätzer Kreises, in einer gebirgigen Gegend, nahe an den Grän-
zen Österreichs und Ungarns auf einer kleinen Anhöhe am rechten Ufer
des Pinkabachs, mit 550 Einwohnern.
Friedeberg, schles. Städtchen im Troppauer Kreise, mit 750
Einw., liegt am Schlippenbache in einer Gegend, in welcher viel Flachs
gebaut und Branntwein erzeugt wird. Das Schloß sammt dem Thurme
gehört unter die ältesten Gebäude des Landes. ^
Friedet, schles. Stadt im Teschener Kreise, Hauptort einer dem
Erzherzoge Carl gehörigen freyen Minder-Standesherrschaft, mit 3,600
Einw., einem S^losse, einer Pfarr- und einer Wallfahrtkirche, und
Oesterr. Nat. <5ncnkl. Vd. I I . 14
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie