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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Volume 2
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Page - 220 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe E-H, Volume 2

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320 Friedrich III. röm.-deutscher Raiser. Friedrich I I I , römisch-deutscher Kaiser, als römischer König IV., als Erzherzog von Österreich V., aus der leopoldinischen Linie, war geb. zu Innsbruck den 21. Sept. 1415, ältester Sohn Herzogs Ernst des Eisernen mit Cimburga von Massovien. Nach dem Tode seines Vaters 1432, erbte er mit seinem Bruder Albrecht VI. dessen Länder: Steyermark, Kärnthen und Kram unter der Vormundschaft ihres Oheims, Herzog Friedrich IV. mit der leeren Tasche. Kaum mündig geworden, zog F. nach damahliger Sitte ins gelobte Land, und kehrte, mit dem Orden des heiligen Grabes und von Cyvern geschmückt, zurück. 1440 wurde er nach Albrecht I I . Tode zum rö- misch-deutschen! Kaiser gewählt, und übernahm die Vormundschaft über dessen Sohn Ladislaus PostHumus, den Erben Österreichs, Un- garns und Böhmens. Bedrängt durch die anwachsende Macht der Os- manen hatten die Ungarn zwar nach Albrecht's Tode den Polenkönig Wladis law auf ihren Thron erhoben, die Vortheile eines männlichen Führers erkennend, als aber auch dieser mit Tod abgegangen war, for- derten sie von F. die Auslieferung ihres rechtmäßigen Königs, des jun- gen Ladislaus. Auch Österreichs Stände begehrten dasselbe und such- ten sich von dem zögernden Kaiser ihr Recht mit den Waffen zu erkäm- pfen. Sie belagerten den Kaiser in Wiener-Neustadt 1452, bis end- lich ein Vertrag zu Stande kam, wodurch Ladislaus an den Grafen Ulrich von Ci l ly , seinen Größoheim von mütterlicher Seite, überge- ben, in seine Rechte eingesetzt wurde, und darauf an dessen Seite seinen prachtvollen Einzug in Wien hielt. Als aber Ladislaus 1457 zu Prag seinen frühzeitigen Tod fand, wurden F. und sein Bruder dessen Erben und nahmen von den österreichischen Ländern ungehindert Besitz. F. wünschte freylich auch sein Recht auf Ungarn und Böhmen geltend machen zu können, allein die Böhmen wählten ihren tapfern Statthalter Georg Podiebrad, die Ungarn aber den berühmten Helden Math ias Co rvinus zum König. Bald nach der Theilung, worin F. Niederösterreich, Albrecht Steyermark bekam, die Stadt Wien aber gemeinschaftlich bleiben sollte, entspann sich bey Albrecht's unruhigem Charakter bald eine offene Fehde zwischen den Brüdern. Meh- rere österreichische Edle, ja die Wiener Bürger selbst, hielten mit die- sem gegen den Kaiser zusammen, und belagerten ihn in seiner eigenen Burg. F. berief den König von Böhmen zu Hülfe, welcher mit einer Ar- mee vor Wien erschien, den Kaiser befreyte, und einen Vergleich mit dessen Bruder vermittelte, nach welchem Albrecht Niederösterreich auf li Jahre behalten, und dafür jährlich dem Kaiser 4,000 Ducacen ent- richten sollte. Doch ward der Vertrag von Beyden nicht lange gehallen, 1463 erneuerte sich der Kampf, und F. sprach als Kaiser über seinen Bruder die Reichsacht aus, welcher Papst Pius I I . (Äneas Sylv ius, frü- her F.'s Geheimschreiber) den Kirchenbann beyfügte. Doch siegte Albrecht über F.'s Heer und „ür nach des Ersteren plötzlichem Tode 1463, welchen man beygebrachtem Gift zuschrieb, konnte durch F.'s angestrengte Bemü- hungen endlich Ordmmg und Ruhe in Osterreich wieder hergestellt wer- den, obschon die Kohlen der Zwietracht noch lange unter der Asche glimm» ten, und mancher Unfug noch ungestraft verübt ward. Den 5. Iuly 1463
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe E-H, Volume 2
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe E-H
Volume
2
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
696
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
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