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Friesach. — Frimont, Ioh. Maria Grafv. 227
unter der Hand in Wien, theils öffentlich daselbst und inAmsterdam
verkauft/ und zwar ein Theil der Kupferstiche und Zeichnungen in Wien
den 10. März und 15. Dec. 1823, den 5. April 1824, den 5. Jan.
1825, den 7. Jan., 4. Febr. und 3. Apr. 1828; die Gemälde in meh-
reren Licitationen auf der Mehlgrube in W i e n. Der werthvollste
Theil der Kupferstiche (die italienische und holländische Schule) wurde den
21. Iuny 1824 in Amsterdam, verschiedene Gemälde und Zeichnungen
wurden auch inLondon veräußert.
Friesach, illyr. Stadt im Klagenfurter Kreise des Herzogthums,
Kärnthen, mit alten Mauern und einem Wassergraben umgeben. Die
Dominicanerkirche mit einigen alten Gemälden, und die Comthurey des
deutschen Ordens sind die ansehnlichsten Gebäude. F. hat kein freundliches
Äußeres, aber gewerdfleißige Einwohner (im Ganzen bey 1,200), meist
Bergleute, die vom nahen Eisenbergwerke und von Eisenwerkstätten Ver-
dienst ziehen.
Frimont, Ioh. Maria Gra fv . , Fürst von Antrodocco,
war am 3. Iän. 1759 zu Finstringen in Deutsch-Lothringen geb.
und stammte aus einem ansehnlichen adeligen Geschlechte dieses Landes.
Sein Vater Dominique de F. verließ als Major im Regimente
Rougrave die königl. franz. Kriegsdienste und starb 1766 als Gou-
verneur der Intendenz zu Finstringen. Zum Soldatenstande berufen
ward F. in das Collegium Pont ä Mousson gegeben, wo er jeine erste
militärische Erziehung erhielt. Am 7. April 1776 wurde F. als Gemeiner
bey demösterr.Husaren-Reg. W u rmser Nr. 8 afsentirt, und das nächste
Jahr zum Corporal befördert. Schon im Kriege mit Friedrich I I . 1778
gab er die ersten Proben seiner kaltblütigen Tapferkeit, die ihn in
späterer Zeit so sehr auszeichnete, und schnell avancirte er am I.April
d. I. zum Unterlieutenant. Beym Ausbruche der Scheldestreitigkeiten
1784 wurde F. nach den Niederlanden verlegt, wo er die Zeit des sonst
einförmigen Garnisonslebens der Erlernung seiner Berufspfiichten und
der Ausbildung zu einer höheren Bestimmung widmete. Am I.Iän. 1787
ward er zum Oberlieutenant und im April 1789 in Anbetracht seiner
im Kampfe gegen die Türken 1788 bewiesenen Kühnheit und Tapfer-
keit zum zweyten Rittmeister befördert. Bis 1794, wo F. am I.Nov.
zum Escadrons-Commandanten ernannt wurde, that er sich vorzüglich im
Gefechte bey Gosne am 6. Aug. 1790, bey der Einnahme von Na-
mur am 26. März 1793, vor Mau beuge im April dieses Jahrs, bey
Neufchateau am 16. April 1794, in der Schlacht von Fleurus am
16. und in der Schlacht von Iemappes am 26. Iuny d. I. durch seine
Entschlossenheit und Gewandtheit hervor, so daß der Nahme F. in vielen
Relationen auf das rühmlichste genannt wurde. Im Beginn des Jahres
1795 befand sich F. unter Clerfayt's Befehlen zu Mainz, Piche-
Zru gegenüber, und späier am Oberrhein. In dem glänzenden Treffen bey
Mannheim am 18. Oct. d. I. hatte F. an dieser ruhmvollen Waffen-
that großen persönlichen Antheil. Am 1. März 1796 wurde er zum Ma-
jor bey den crüatisch-slavonischen Gränz-Husaren ernannt, am I I . May
"hielt er das Kleinkreuz des österr. kaiserl. Marien-Theresien-Ordens.
Schnell avancirte er am I.Iän. 1797 zum ersten Major und am 29.April
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie