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228 Frimont, Ioh. Maria Graf v.
d. I. zum Oberstlieutenant; am 25. April 1708 ward F. zum Obersien
und Commandanten des neu errichteten Jäger-Regiments zu Pferd,
Bussy, ernannt. Im Feldzuge 1799 befand sich F. an der Spitze sei-
neS neuerrichteten Regiments in Italien. Die im südlichen Italien aus-
gebrochenen Unruhen und Verwirrungen hatten gerade den höchsten Grad
erreicht, als F. als Commandant nach Florenz kam, wo es seinen zweck-
mäßigen und energischen Anordnungen gelang, schnell Ruhe und Ord-
nung wieder herzustellen. Im September hierauf wurde er zum Haupt-
heere zurückberufen und nun nahm er an den meisten Gefechten den thätigsten
Antheil. Kühn und entschlossen zeigte sich F. 1800 im Kriege gegen die
Franzosen unt.er Masse na, wo er während der Dauer der Einschlie-
ßung Genua's als Brigadier bey der Division des Prinzen Hohenzol-
lern war. Hier bewahrte er seine so oft erprobten Eigenschaften als ein
schlauer und unternehmender Vorpostencommandant. Am 4. Iuny siel
Genua, vor dessen Mauern sich F. mit Ruhm bedeckt hatte. Am 14.
Iuny desselben Jahres kam es in den Gefilden von Marengo zur ent-
scheidenden Schlacht gegen Bonaparte, wobey F. einen glänzenden
Angriff ausführte. Beym Wiederausbruche der Feindseligkeiten in Ita-
lien am 24. Nov. d. I. zeichnete sich F. in der blutigen Schlacht an den
Ufern des Mincio gegen den französischen Obergeneral Brune auf das
rühmlichste aus, und ward am 9. Jan. 1601 zum Generalmajor beför-
dert. Nach dem Lüneviller Frieden am 9. Febr. 1801, ward er als
Brigadier in Debreczin angestellt, dort blieb er bis 1805, wo Na-
p ol eon seine Waffen gegen Osterreich wandte. F. wurde nach Italien
berufen. Am 39. Oct. erfocht Erzherzog Carl gegen den französ. Feld«
Herrn Masse na zu Caldiero einen glänzenden Sieg, und er-
wähnte in seiner Relation des Generals F. wegen seiner persönlichen Ta-
pferkeit und seines ruhmrollen Beyspiels. Während der darauf erfolgten
kurzen Waffenruhe, war F. als Brigadier theils in Güns, theils in
O de n b urg, theils in Fünfkirchen angestellt. Am 9. May 1806 wurde
er wegen seiner Auszeichnung.im vorigen Feldzuge zum Inhaber des Hu-
saren-Regiments Nr. 9 (früher Erd öd y) ernannt, und am25. May d.I.
in den österr. Freyherrnstand erhoben. Im Feldzuge 1809 am 13. Febr.
d. I. zum Feldmarschall-Lieutenant erhoben, befand sich F. abermahls
' ey der Armee in Italien, und that sich besonders am 16. April bey
Montana Fredda oder Saci le ehrenvoll hervor.—Kaiser Franz
verlieh ihm am 8. May d. I. das Commandeurkreuz des Maria-There-
sien-Ordens. Als Napoleon 1812 den kühnen Zug nach Rußland
unternahm, mußte, den geschlossenen Vertrügen zu Folge, auch Osterreich
unter Sch w a rzenb erg's Befehl ein Hülfscorps mitsenden, wobey
F. eine die Reserve bildende Cavallerie-Division befehligte, und sich i»
diesem schweren und mit ungeheuren Entbehrungen verbundenen Feld-
zuge, besonders in der Schlacht bey Podubnie und im Gefechte von
Gnidowa neue Lorbern sammelte. Der Kaiser belohnte ihn am 27.
Iuly mit dem Commandeurtreuz des Leopold-Ordens. Am13.Oct. 1813
ward er zum General der Cavallerie befördert und erhielt Befehl, das
östcrr. Corps, welches vereint mit del, bayerischen Truppen unter dem
Oberbefehle Wred e's nunmehr das 5. Armecccrvs dcs großen verbünde-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie