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Fröhlich, Thom. — Frölich. 233
Ausbeute die Botanik und Mineralogie zu bereichern. Unermüdlich in
der Erfüllung seiner Amtspflichten, obschon auch von manchen Caba-
len, die Unwissenheit und Neid gegen ihn erhoben, angefochten, be-
kleidete er seine Stelle bis an seinen zu frühen Tod, der ihn 1646
in einem Alter von erst 46 Jahren der Welt entriß. Unter seinen
hinterlassenen gedruckten Werken ist besonders seine treffliche Schrift:
Meäalla ßeograpliiae practicae, Bartfeld 1639, dann:Vorläuferder
neuen ungar. Chronik, welche Mathias Bel ins Lateinische übersetz-
te und dann seinen Schriften einverleibte, rühmlich zu bemerken.
Fröhlich, Thom., auch Hi lar ius genannt, war Prediger
Augsb. Conf. erstzuL eu tschau, dann zuKasch au und endlich zu Ig l o
oder Neudorf in der Zips, von wo er abermahls nach Kaschau zu-
rückberufen wurde. Deßhalb berief er den 8. Jänner 1573 als Senior
der geistlichen Bruderschaft der Zipser Kronstädte seine Amtsbrüder in
seine Pfarrwohnung zu Neudorf, um von denselben Abschied zu neh-
men. Bey dieser Zusammenkunft wurde erstlich das vonCyriacus O b-
soponius, sonst Koch genannt, und von Valentin Megander,
sonst Großmann genannt, aufgesetzte Glaubensbekenntnis), welches
in allem mit der Angsb. Conf. übereinkam, vorgelesen, und von allen
anwesendenZipserPredigern unterschrieb'en.Alsden 12.May 157,3An ton
Verantius, Erzbischof von Gran, über Leutschau nach Eperies
gekommen war, empfing er ihn daselbst. Noch als F. das erste Mahl zu
Kaschau war, verlangten ihn die Schemnitzer 1565 zu ihrem Pfarrer,
an die Stelle des von ihnen weggegangenen Ulrich Cubicularius,
er nahm aber den Ruf nicht an. Doch nahm er nach der Zeit, als er
zum zweyten Mahl Prediger zu K a s^ch au gewesen, den Ruf zum
Pfarramte und Rectorate zu N eusohl an, wo er noch 1576 hingekommen
seyn muß. Den zu Kremnitz 1577 und 1530 gehaltenen Synoden
wohnte er bey. Er starb 1580.
Frölich, Erasm., war zu Grätz am 2. Oct. 1700 in einer
bürgerlichen Familie geboren, die auf das hervorleuchtende Talent des
Knaben aufmerksam gemacht, ihm den nöthigen Unterricht in den Ele-
menten der lateinischen und griechischen Sprache angedelhen ließ. Er er-
warb sich durch die schönen Hoffnungen, die er von seinen Talenten und
seinemFleiße erweckte, das Wohlwollen seinerLehrer. Nach beendigten Gym?
nasialstudien begann er die philosophischen, die er aber mit höchster An-
strengung und Liebe erst dann zu betreiben ansing, als er nach zurückge«
legtem 16. Jahre in den Orden der Gesellschaft Jesu trat. Bald gehörte er
zu den ausgezeichneten Mitgliedern dieses Ordens, und schon damahls
waren Forschungen im Gebiethe der Geschichte feine liebsten Studien.
Den schönen Wahlspruch: Nuüa 6ie5 sine linea im Schilde führend,
suchte er sich nicht nur die alten, sondern auch die neuern Sprachen anzu-
eignen, weil ihm nur durch die gründliche Kenntniß derselben die glück-
liche Lösung seiner schweren Aufgabe möglich schien. Zu den Pflichten
seines Ordens gehörte vorzüglich der Schulunterricht. Er ging als Lehrer
m den unteren Classen nach Klagenfurt , wo er aber nicht lange blieb,
denn bald erhielt er den Ruf nach Wien,um an der dortigen Universität
die Mathematik zu lehren. Während er andere bildete, vergaß er nicht.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie