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Gail.—Galizien und Lodonierien. I. Geschichte. 263
Wirthschaftssachen aufgestellten Magistratscommission; den 16. Iuly IL04
erhielt er die Stelle eines Secretärs bey dem Senate in politisch-ökonomi-
schen Angelegenheiten. Erstarb den 4. Febr. 1811. Unter seinen vielen
im Druck erschienenen Vaterland.-pädagog.Schriften sind folgende am bemer-
kenswerthesten : Der gute Wilhelm, ein kleiner Roman für Kinder, Wien
Methodik des ersten Unterrichtes für deutsche Schulen, Wien 1800, 3.
Aufl. — Gallerie menschenfreundlicher Handlungen und Gesinnungen,
eb. 1800. — Biographien der ö'sterr. Dichter v. I. 1190 bis 1800, eb.
1801.—Neuer Wiener Musenalmanach, eb. 1800—1.— Blumen-
lese am Helikon des südlichen Deutschlands, eb. 1803. —Ästhetik, in
Vorlesungen für Jünglinge und zum Privatunterrichte für die weibliche'
Jugend gebildeter Stande, eb. 1803. — Wanderungen und Spazier-
fahrten in die Gegend um Wien, 7 Bde. (oder 72 Hefte) 3. Aufl. eb.
1804.—Deutsche Sprachübungen, neue Aufl. eb. 1818, nebst eine«
großen Anzahl patriotischer Gelegenheitsschriften, unter welchen sich eine
Cantate auf den^ Frieden 1797, eine Ode bey Vollendung der Albertini-
schen Wasserleitung, und Predigten für Vaterlands- und Fürstenliebe
auszeichnen.
Gai l , Fluß, entspringt in Tyrol, durchstießt in vielen Windun-
gen das Gailthal und ergießt sich auf kärnthnerischem Boden in dieDrau.
Galantha, ungar. Marktflecken im Preßburger Comitat, mit
einem schonen fürstl. Eszterhäzy'schen Schlosse und 1,480 Einw.
Galguczy, Franz, geboren in Ungarn, ungefähr um 1730,
widmete sich dem geistlichen Stande, in welchem er bald zu höhern Wür-
den gelangte. Er wurde Abt zum h. Andreas in BiSztr iza, Dom,
Herr des Erzcapitels von Gran und Archidiacon von Comorn. Seine
Predigten und geistlichen Reden zeichneten sich durch ihren Schwung und
männliche Festigkeit aus. Gedruckt erschienen von ihm zwey Parencatio-
nen: Auf den römisch-deutschen Kaiser Franz I. und auf den Grafen
Ludw. v. Bat thyany, Palatin von Ungarn, beyde zu Preßb. 1768.
Galizien und Lodomerien, Rönigreich. I. Geschichte.
Als die Magyaren aus ihren Steppen gegen Halicz um d. I. 890 her-
vorgebrochen waren, hatten die Slaven in dem Lande zwischen den Kar-
pathen, der Weichsel und dem Dniester bereits Fürsten aus Chorwat's
' Stamme, und diese mußten dem ungar. Anführer Almus 2,000 Mark
Silber und 200 Mark.Gold zum Geschenke machen, dann 300 Pferde
und hinlängliche Kleidung und Lebensmittel zu seinem weitern Zuge lie-
fern. Aber dieser Tribut ward noch oft an die Ungarn erneuert, da ihre
Einfälle in Halicz wiederhohlt wurden, und selbst Kaiser Otto der
Große, dem sich die Fürsten von Halicz und Wladimir unterworfen
hatten, vermochte sie nicht gegen die Augriffe der Ungarn und Petschenegen
zu schützen, bis sie sich ganz mit denIAben verbanden. Aber bald hierauf
drohte ihnen ein neuer Feind von Osten her, nähmlich die Russen in
Kiew, die schon 883 die Drewlanen und Radimitschen in Wladimir
(Lodomerien) .sich unterwarfen, selbst die entfernteren Völker mit Tri-
but belegten, und 90? zum Heereszuge gegen das östliche Kaiserthmn
gmöchiget hatten. — Unter Wladimir dem Großen wurde die
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie