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»3N Geschichte des Raiserthums.
und den vorarlbergischen Herrschaften gelegen; diese siel als erledigtes Lehen
nach dem Tode des Grafen Franz Wi lhelm Max, 1759 dem Kaiser
und dem Reiche anheim, und Franzl. verlieh sie nach einem Conclu-
sum des Reichshofrathes im März 1765 seiner Gemahlinn Maria
Theresia, Tochter Car l's VI . und Regentinn des osterr. Staates. —
Unter der Regierung eben dieser großen Frau kam auch das Königreich
Galizien, ein Theil des alten Königreiches Polen, an Österreich, wäh:
rend durch den siebenjährigen Krieg ein Theil Schlesiens an Preußen verloren
ging. — Von der Pforte erhielt Osterreich 1773 die Bukowina; durch
den Teschner Frieden aber, welcher den bayerischen Erbfolgekrieg 177g
beendigte, zum ersten Mahle das jetzt sogenannte osterr. Inn-Viertel
und in Folge des Friedens von Campo Formio 1797 den größten
Theil der Lander der Republik Venedig sowohl auf der sogenannten terr»
lerma, als auch Istrien, '^is Königreich Dalmatien, und den venetia-
nischen Antheil von Albanien; endlich durch den Preßburger Frieden 1805
das bereits durch den Reichsdeputationsschluß 18(/3, zu Gunsten der
osterr. Secundogenitur und zur Entschädigung für andere von solcher ab-
getretene Lande säcularisirte Erzstift und Herzogth'um Salzburg.— Zwar
erlitt Osterreich im beynahe 2l)jährigen Kampfe mit dem übermächtigen
Frankreich manchen großen Verlust, aber es rettete auch in diesem seinen
Ehrfurcht gebiethenden Rang unter den europäischen Staaten, und er-
warb endlich den Lohn seiner Ausdauer mit dem Ruhme, den vorzüglich-
sten Antheil an der Erhaltung des ganzen europäischen Staatensystems,
»nd an der Rettung seiner eigenen und der Selbstständigkeit der übrigen
Staaten^unseres Erdtheiles zu haben. Für die großen Abtretungen, wel-.
che von Osterreich theils schon im Frieden von Campo Formio (mit
den Niederlanden, der Grafschaft Falkenstein, und seinen älteren italie-
nischen Erblanden Mailand und Mantua) — in jenein von Lüneville
18U1 (mit Breisgau und dem Frikthale), in dem von Preßburg (mit
den früher erworbenen Antheilen an den Ländern der Republik Venedig,
Tyrol und den noth übrig verbliebenen Besitzungen in Schwaben und auf
dem linken Ufer des Inn - Flusses), und in dem von Wien 1809 (mit
dem 1795 erworbenen West-Galizien, Theilen des älteren Königreiches
Galizien, Salzburg und Berchtesgaden, mit Theilen vom Lande ob der
Enns, dem Inn-Viertel und Parzellen des Hausruck-Viertels, dem
karnthnerischen Villacher Kreise, dann Krain, Görz, Tnest, und dem
auf dem rechten Save-Ufer gelegenen Theile von Croatien), dem Ruhe-
stände zum Opfer gebracht hacte, erhielt es sowohl 1313 und1814ourch
Eroberungen der französ. Länder in Illyrien und Ober-Italien, als in
Folge der Bestimmungen dez Wiener - Congresses 1815, und der in den
Jahren 18l3, 1814 und 1816 mit Bayern geschlossenen Staatsvenrage,
dann in Folge der zu Frankfurt 1816 verhandelten deutschen Teni-
torial-Ausgleichungen: Die früher abgetretenen Landesbezirke in Inner-
osterreich, Croatien und Dalmatien mit dem Zuwachse des Landstriches
der ehemahligen Republik Nagusa; das venetianische Istrien, und das
ganz« Gebieth der vormahligen Republik Venedig auf der terra t'erm»,
dann das sogenannte Velllin an der Gränze Graubündtens, und die Her-
zogthümer Mailand und Manma in Italien. Tyrol mit den He«-
K
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe E-H, Volume 2
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe E-H
- Volume
- 2
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 696
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie