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Iankau. — Iankovich v. Wadas. l7
Iankau, böhm. Stadt im Kaurzimer Kreise, bemerkenSwerth
wegen des Sieges, welchen den 6. März 1645 hier die Schweden über
die Österreicher erfochten.
Iankovich v. Damvär, Ant. Graf, kömgs. ungar. Erb-
schatzmeister, und Präsident der Septemviraltafel, war geboren 1723
zu Fünfkirchen, widmete sich nach vollendeten Studien den öffentli-
chen Geschäften^ wurde 1754 Fiscal bey der Gerichtstafel dss Verözer,
1756 Notar des Poseger Comitates und 1758 Vicegespan des Letzteren.
1767 wurde I. Rath und Beysitzer der damahls neu errichteten kö'nigl.
croakischen Statthalterey und erwarb sich an dieser Stelle besonders durch
Beförderung der Seidencultur in Slavonien große Verdienste. 1772
wurde er in den Grafenstand erhoben. Seinem Eifer für das Wohl sei-
nes Vaterlandes hat man mehrere nützliche Anstalten zu verdanken. 1780
erbaute I. zu Daruvar eine Kirche, errichtete nicht weit davon eine
Glasfabrik und 2 Heilbader zu Lipnik und Daruvar, 1782 wurde
er zum Beysitzer der königl. ungar. Septemviraltafel ernannt, bald dar-
auf auch, zur Zelt des Walachen -Aufruhrs, als Commissär nach Sieben-
bürgen geschickt, wo er vieles zur Pacification des Landes beytrug. 173?
wurde I. Präsident der Septemviraltafel und setzte seine Thätigkeit für das
allgemeine Wohl bis an sein Lebensende fort, welches den 16. August
1789 erfolgte.
Iankovich v. wadaS, Nicolaus, .Gerichtstafel-Assessor in
mehreren Comitaten des Königreichs Unqarn, Mitglied der ungar.
gelehrten Gesellschaft zu Pesth, der Gesellschaft für ältere, deut-
sche Geschichtkunde in Frankfurt am Main, der Gesellschaft für
deutsche Alterthümer in Thüringen :c., geboren zuPestb 1773, war ehe-
mahls Secretar der kön ungar. Hofkammer zu Ofen. Erbrachte eine ar-
chäologische, in mehreren Beziehungen äußerst reiche und merkwürdige Bü-
cher-, Manuscripten-, Diplomen-, Alterthümer- und Münzen-Sammlung
zu Stande. Das Verdienst dabey gehört ihm allein; er fing schon 1786
als Student zu sammeln an, und brachte es nach und nach so weit, daß
die Sammlung laut Acta Comltiorum 1325 auf 120,000 fl. C. M.
geschätzt wurde. Seitdem wieder beträchtlich vermehrt, möchte selbe auch
an 150,000 st. werth seyn. Bald ist sie das Eigenthum des ungarischen
National-Museums und der Antragsvreis 100,000 fl. C. M. — Als
Gelehrter leistete I. bereits viel im archäologischen Fache, Und klarte
mehrere wichtige Puncte sehr glücklich auf. Nahmentlich schlug er die
alte Fabel vom vegetabilischen Gold siegreich nieder im l. Hefte 1823
des I'udomanvos Oviljtemenv (wissenschaftliches Magazin), in wel-
chem sich noch folgende Aufsätze von ihm befinden: Uker die Soci-
nianer in Ungarn, 1829, 6. Heft. — Werböcz's Rechtfertigung und
Ehrenrettung, eb. 10. Heft. — Das Kalenderwesen in Ungarn, eb.
lI.Heft. — ilber das SZvarer Salzlager, 1831,12. Heft, und so noch viele
andere Aufklärungen. Er schreibt nur magyarisch und übersetzte den Salust
ins Magyarische.—^ Seine neuesten Entdeckungen (1333) sind: 1) Diplo^
ma, 8612 tabula llonestae missionis Vespasiani Imp. etc. (Gehört
zu den größten und vollkommensten römischen Tafeln, welche in der ge-
lehrten Welt bekannt sind.) 2) Ein aus Messingblech verfertigter Krug
Ocsterr. Nat.Encykl. Vd. Ilt. 2
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie