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I e s z c n s z k y . — I g l a .
Scholastiker und Coadjutoren nach Methoden, die auf das Bedürfniß
der Jugend wohl berechnet und durch besonderen Erfolg bewährt, noch
im 13.Jahrhunderte für musterhaft galten. 1625, unter Kaiser Ferdi-
nand I I . , wurde den I. das Unioersitätscollegium eingeräumt, sie bau-
ten sich nahe dabey eine Kirche, behielten aber auch ihr früheres Collegium
auf de.m Hofe als Profeßhaus bey, welches nunmehr bey den obern,
jenes aber bey den untern Jesuiten hieß, ja später wurde ihnen auch
das Collegium bey St . Anna eingeräumt, so daß sich die wichtigsten Un-
terrichtsanstalten in Wien in ihren Handen befanden. Im 30 jährigen
Kriege entwickelten dieI. auch ungemeine politische Talente, die Ligueder
Katholischen, deren Seele sie waren, that ohne sie keinen Schritt,
sie wurden 1629 durch ein kaiserl. Mandat ermächtigt, die von den
Reichsstädten herausgegebenen katholischen Kirchengüter, zum Nachtheile
der Orden, denen sie gehört hatten, an sich zu ziehen. Gleichen Schutz,
gleiche Begünstigung genossen die I. unter Ferdinand's I I . Nachfol-
ger, weniger unter Kaiser Ioseph 1., wo sie sich sehr gekrankt fühlten,
daß die Erziehung dieses Monarchen ihren Händen nicht anvertraut wor-
den war. Endlich als Papst Clemens XIV. in der berühmten Bulle:
Dominus ac redemptor ti«5ter, vom 21. Iuly 1773 die völligeAuf-
hebung der Gesellschaft Jesu in allen Staaten der Christenheit ausgespro-
chen , und die Kaiserinn M ar iaTheresia in diese Maßregel gewilligt
hatt?, fuhr den 14. Sept. 1773 Vormittags der Cardinal-Erzbischof
Graf Migazz i in das Probehaus bey S t. A n n a, zu den obern Jesui-
ten ins Profesihaus am Hof und zu den untern Jesuiten bey der Univer-
sität und eröffnete ihnen den päpstlichen Beschluß. In ihr ältestes Colle-
gium am Hof kam der Hofkriegsrath, nach St . Anna die Real- und
Kunstakademie, so wie die deutschen Schulen, in jenes nächst der Uni-
versität, der griechische Clerus, das Piaristen-Convict nebst den Gym-
nasien. Aus dem Ertrage ihrer allenthalben eingezogenen Güter erhiel-
ten sie lebenslängliche Pensionen. Die I. hatten außer Wien in allen
österr. Staaten Kirchen und Collegien, am zahlreichsten waren sie in
Tyrol, den italien. Provinzen und in Ungarn. Um die Wissenschaften
in Osterreich hatten die I. bedeutende Verdienste.
Jeszenszky von Ieszena, Danie l , ein slavischer und latei-
nischer Dichter, geboren in der Thuroczer Gespanschaft Ungarns 1675. Er
stlldirte auf der Universität zu Wi t tenberg Theologie, bekam einen
Ruf nach Dresden und starb in Deutschland. Wegen seiner Fertigkeit
im Dichren zeichnete ihn auch Kaiser Leopold I. (der selbst lateinisch
dichtete) aus.
^33 (Iggdorf), illyr. Dorf im Laibacher Kreise des Herzogthums
Kram, am Ischkabache, wo römische Alterthümer gefunden wurden,
daher Manche vermuthen, daß hier (nicht zu Laib ach) Aemona ge-
standen habe.
I g l a , Fluß, entspringt über der böhm. Gränze bey dem böhm.
Dorfe O ber»Czerekwe, stießt an der Gränze bis Ig lau in Mah-
ren, nimmt beyEibenschitz die Oslawa auf, setzt ihren Lauf über K a-
n i h und Pohrlitz fort, und fallt bey Mu schau in die Schwarza.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie