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g l a u. — I i r a j e k. 4 l
Ig laU/ mähr. königl. Stadt im Iglauer Kreise an der Igla und
nahe an der böhm. Gränze gelegen, eine der ältesten Städte Mährens
und eine ehemahlige Bergstadt. Sie besteht aus der eigentlichen Stadt
und 3 Vorstädten und zählt 1,100 Häuser (wovon 596 in der Stadt)
mlt 13,000 Einw., die in 2 Pfarrbezirke getheilt sind. Der mit hohen
Häusern eingefaßte Marktplatz ist in Form eines Parallelograms ange-
legt und 173 Kl. lang, 53 bis 63 Kl. breit. Die alte St. Iacobspfarr-
kirche ist im gothischen Style erbaut; die im neuern Style erbaute Ie-
suitenkirche zum heil. I gnaz , ist ein schönes Gebäude, frey, offen und
hoch. Von andern Gebäuden sind diesogcn.Iesuitencaserne, das Kreisamt,
das Gymnasium, das Postamt und das fürstl. Die trichstein'sche Haus
zu nennen. Außer dem Kreisamte für den Iglauer Kreis besindet sich hier
eun altes Gymnasium, das schon seit 1556 besteht, eine Hauptschule,
OTrivialschulen und ein Militär-Knabenerziehungshaus.Wichtig isthier die
Tuchfabrikation; I. zahlr über 400 Tuchmachermeister. Nahe an der
Stadt sind mehrere Walkmühlen und Schönfärbereyen. Das Iglauer
Postpapier ist geschätzt. Die hohe Lage der Stadr und die benachbarten
Gebirge verursachen eine meistens rauhe Witterung, daher Wein und
manche Gattungen Obstes selten reif werden, welche so wie allerley
grüne Waaren und Zugemüse von Znaym dahin geführr werden. Nicht
weit von der Stadt und in der Gegend waren einst ergiebige Silberberg-
werke, die in ältern Zeiten sehr berühmt waren, bis sie zur Zeit der
Taboriten in Verfall kamen, denn schon König Wenzel I. und sein
Sohn Prz em isl , genannt Ottokar 11., ertheilten der Stadt ein
ordentliches Bergrecht, welches das älteste in ganz Deutschland ist.
Iglauer Rreis in Mahren, begreift einen Flächenraum von 22^-
geogr. Q. M. , auf welchen 9 Städte, 26 Marktflecken, und 469 Dör-
fer mit 152,300 Einw. gezählt werden, und hat seine Lage zwischen
Böhmen, Niederösterreich, und dem Znaymer und Brünner Kreise. Er
ist zwar meistens gebirgig aber doch fruchtbar. Die Hauptnahrungszweige
der Einwohner dieses Kreises sind ein mittelmäßiger Feldbau, welchem der
hier unterhaltene Viehstand ziemlich entspricht; einiger Bergbau; ein
lebhafter Betrieb mehrerer Kunstgewerde, vorzüglich der Tuchmacherey
und Leinwandweberey, und ein vortheilhafter Eigen- und Zwischenhandel.
Ig lo (Neudorf), Hauptstadt der 16 Zipser Kronstadte im Zip-
ser Comitace Ungarns, liegt am linken Ufer des Hernach, hat 5,300
Einw., und ist der Sitz der königl. Administration, eines Berggerichtes
und Bergamtes. 1435 ertheilte König Sieg mund der Stadt große
Freyheiten.
Iirasek, Franz Ant. , k. k. Bergrath, am 26. März 1781 zu
Leitmeritz in Böhmen geboren, kam mit seinem Vater, der am
7.Iuny1797, als erzbischöflich salzburgischer Hofkammerrath und Oberst-
waldcommissär, starb, 1789 nach Salzburg, wo er die philosophischen
Studien nebst mehreren Fächern der Rechtswissenschaft absolvirte und 1800
bey dem Einfall der Franzosen als Practicant des damahls errichteten Poli-
zeyamtes angestellt wurde. 1801 verwendete er sich als For/cpracticant in
Hal le in, und noch in demselben Jahre bey der Oberstwaldmeisterey zu
Salzburg; 1802 wurde er Forstraths-Auscultant bey der dortigen Hof-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie