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78 Johann Siegm. Zapolya. — JohannV., Erzherzog.
gen wurde, rief I. Z. So l iman I I . um Hülfe an, welcher auch 1529
mit einem großen Heere in Ungarn erschien und bis Wien vordrang,
welche Stadt er 3 Wochen lang vergeblich belagerte. I. Z. blieb nun
König unter türkischem Schutze und wurde auch vom König Ferdinand
1533 im Frieden zu Grosiwardein als solcher anerkannt, wogegen
I. Z. versprach, jedem Bündnisse wider das Haus Habsburg ^u entsa-
gen, und daß nach seinem Tode Ungarn an Ferdinand fallen und,
hinterließe er auch einen Sohn, dieser sich mit den Erbgütern des Hauses
Zapolya und der Grafschaft Zips begnügen sollte. 1539 vermählte sich
I. Z. mit I sabe l la , der Tochter des Königs S iegm und von Po-
len, welche ihm 1540 einen Sohn, Johann S iegmund , gebar;
I. Z. aber starb noch den 21.Iuly desselben Jahres.
Johann Siegmund Zapolya, Fürst von Siebenbürgen und
Titularkönig von Ungarn, war geboren den 7. Iuly 1540.'NochSaug-
ling bey dem Tode seines Vaters, des Königs Johann Z., wurde I. S.,
dem mit Ferdinand von Oesterreich geschlossenen Vertrage zuwider,
zum König von Ungarn ausgerufen und dem Schutze Soliman's
übergeben, welcher indessen Mutter und Sohn nach Siebenbürgen schickte
und sich selbst des von Io h an nZ. besessenen Theiles von Ungarn bemäch-
tigte. 1550 trat die Mutter des jungen Fürsten und Regenten K D'
nem Nahmen, durch innere Unruhen veranlaßt, auch Siebenbürgenge-
gen die Herzogrhümer Ratibor und Oppeln an Ferdinand I. ab, I.
S. wurde jedoch' 1556 von den Siebenbürgern wieder zurückberufen.
1570 verzichtete er auf den ungarischen Königstitel zu Ounsten Kaisers
M a x i m i l i a n I I . und begnügte sich mir dem Fürstenthume Sieben-
bürgen und einem Striche von Oberungarn diesiseits der Theiß. Auch
wurde in diesem Vertrage bedungen, daß nach I. S.'s Tode die Stande
von Siebenbürgen berechtigt seyn sollten, ihren Fürsten frey zu wählen,
nur daß er. Vasall der ungarischen Krone bleibe. I. S. starb 157l
und sein bisheriger Minister, Stephan Ba tho ry , wurde durch die
Wahl der Stande sein Nachfolger.
Johann Bapt. Jos., tais. Prinz und Erzherzog von Osterreich,
königl. Prinz von Ungarn und Böhmen, Ritter des goldenen Vließes,
Großkreuz des milit.Mar.Theresien-Ordens, des österr. kais. Leopold- und
des kön.würremberg. milit. Verdienst-Ordens, Ritter des kön. sächs. Ordens
der Rautenkrone, k. k. General der Cavallerie, General.-Director des
Genie- und Fortisications-Wesens, der Wiener Ingenieurs- und der Wie-
ner-Neustädter Militär-Akademie, Inhaber des Dragoner-Regimentes
Nr. 1, ein durch hohen Geist, Wissenschaftsliebe und Gelehrsamkeit,
wie durch seltene Liberalität gleich ausgezeichneter Prinz, wurde geboren
zu Florenz den 20. Jänner 1782, achter Sohn Kaisers Leopold 11-
und der Kaiserinn Mar i a Ludovica, Tochter Königs Car l I I I . von
Spanien. In frühester Jugend studirte der Prinz die Kriegskunst theo-
retisch, für welches Studium, wie für jenes der Geschichte, er die meiste
Neigung zeigte. 1L00, als Erzherzog Car l das Commando abgegeben
und Freyy. v. Kray mehrere Unfälle erlitten hatte, übernahm Erz-
herzog I. den Oberbefehl des Heeres, mit welchem er auch wicder in
Bayern vordrang, jedoch bey Hohen l inden und Sa lzburg von
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie