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Iseosee (La^o d'Iseo), See in der Provinz Brescia
kmnbardie, wird vom Oglio durchsiossen und umschließt mehrere Inseln,
ist 3 Meilen lang und H Meile breit.
Iscr, Fluß in Böhmen, entspringt an der Gebirgskette, derIser-
kamm genannt, bildet die Gränze Schlesiens und Böhmens und fällt
obcr Alt-Bunzlau in die Elbe.
Isolani, Joh. Ludw. ^ector, Graf v., Sohn des Folgen-
den, kais. Feldzeugmeister und General der Croaten, wurde geboren
1536. Er wählte früh den Militärstand, focht 1602 gegen die Türken
und gerieth in deren Gefangenschaft, aus welcher er sich jedoch bald durch
die Flucht rettete. 1620 wurde I. Oberst eines Croatenregimentes,
zeichnete sich im dreyßigjährigen Kriege gegen Mannsfeld, dann in
Pommern, bey Leipzig, 1632 bey Lützen sehr aus, und zeigte sich be-
sonders als Meister im kleinen Kriege. 1634 erhielt er die Würde eines
Feldzeugmeisters, und die Herrschaften Aicha und Friedenstein in
Böhmen als ein kais. Geschenk und wurde in den Grafenstand erhoben.
1635 eroberte er Hochstädt und wohnte unter dem Erzherzoge Ferdi-
nand der Schlacht beyNordlingen bey, dann stritt er unter Gallas
in Burgund, Il)37 in Hessen und endlich 1633 in Pommern. Mit
einer Sendung nach Wien beauftragt, starb I. daselbst 1640. Schil-
ler hat ihn in seinem Wallenstein als einen tapfern Soldaten von
erwas lockerem Lebenswandel und bequemer Lebensphilosophie ziemlich
characteristisch geschildert.
Isolani, Ioh. Marcus, Freyh.v., kais. Kriegsoberster, aus
Cypern stammend, trat früh in kais. Dienste, wo er sich 1596 gegen die
Türken sehr auszeichnete, bey der Eroberung von Stuhlweisienburg
gerieth er jedoch in türkische Gefangenschaft, worin er 1598 starb.
Isonzo, Fluß in Illyrien, entspringt in den Iulischen Alpen, auf
der Westseite des Terglou, aus zwey Bächen, nimmt die Idria, Wip-
pach u. s. w. auf, und strömt dem adriatischen Meere zu, nachdem er
den ganzen Görzer Kreis in mehreren Krümmungen von Norden nach
Süden durchflossen hat. In den untern Gegenden verliert der I. seinen
Nahmen und heißt hier Sdoba. Seine Mündung ins Meer (Vocca
di ädoba) hat er südlich von Monfalcone.
Israelitisch-türkische Handelsleute werden seit 1732 in den
kais. österr. Staaten als türkische Unterthanen, gegen Protocollirung ih-
rer Firmen bey dem niederösterr. Mercantil- und Wechselgerichte, gedul-<
det. Ihre Handelsartikel sind gewöhnlich türkische Natur- und Kunst-
producte, mehrere derselben haben auch Schreibstuben und Niederlagen.
In Wien ist ihr gewohnlicher Aufenthalt die Gegend des alten Fleisch-
marktes in der Stadt und die Vorstadt Leopoldstadt.
Istrier (Istrianer) Rreis, s. Mirterburger Rreis.
Istvanffy, Nicol., Vicepalatin in Ungarn, berühmter ungar.
Geschichtschreiber, ist sowohl wegen seiner hohen Ämter, die er mit Ruhm
bekleidete, als auch wegen seines schriftstellerischen Talents merkwürdig.
Er war 1538 unweit Fünfkirchen auf seinem väterlichen Gute Kis-
Aszszonyfalva geboren. Sein Vater war Paul I. Als die
Türken Fünfkirch en besetzten, mußte er sich schon als Knabe mit sei-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie