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curse und andere Geschäfte, worin der beyzuziehende politische oder Ca-
meral-Repräsentant den Beschluß der O. I. allenfalls zu sistiren und an
den Kaiser gelangen zu lassen begehrt, so auch die bey dem Appellations-
gerichte durch diese Repräsentanten sistirten Beschlüsse, wenn der Sisti-
rung Stattgegeben werdensoll; Eheannullirungen; Todeserklärungen,
wenn eine neue Ehe eingegangen werden will, erfordern eine Anzahl
von 10 Hofräthen, nebst dem Präsidium; ebenso alle legislativen Ge-
genstände; bey den letzteren müssen jedoch die Präsidien und Landerrefe-
renten gegenwärtig seyn. Diese Zusammensetzung bildet das Plenum.—
Die vollste Rathsversammlung (plenissimum genannt) besteht aus
allen anwesenden Hofrathen und Präsidien. Hier werden die Vorschläge
zur Besetzung der Präsidenten- und Viceprasidentenstellen an den Kai-
ser, Verleihungen für Dienstplätze der O. I. oder Vorschläge darüber
an den Kaiser und überhaupt alle die Beamten der O. I. betreffenden
Gegenstande vorgenommen.
Invavia, die jetzige Stadt Salzburg, zur Zeit der Römer
Stadt in Noricum, wohin Kaiser Hadrian eine Colonie verpflanzte.
Mit der Herrschaft der Römer in den Alpenlandern verschwand auch ,7.
Die eingedrungenen deutschen Stämme zerstörten den Ort gänzlich, und
nur ein vegetabilisches Leben bedeckte die Denkmäler des menschlichen,
das hier geblüht.
Juwelier-Arbeiten und Fandet. Die Wiener I.-A. gehören
zu den vorzüglicheren in Europa, selbst die.Rosetten-Arbeit, in welcher
sonst Petersburg den Vorzug hatt», ist in neuerer Zeit zu einem
hohen Grade von Vollkommenheit gediehen. Da gefaßte Edelsteine ein
Lieblingsschmuck des Adels der österr. Staaten sind, so werden viele Ju-
welen, theils in mattem Golde, mit Email von vielerley Farben, theils
auch mit Brillanten carmoisirt, gefaßt. Das Schneiden und Schleifen
der Edelsteine hat in Wien, mir Ausnahme des Diamantenschneidens/
welches noch sehr wenig betrieben wird, großen Fortgang genommen.
In Böhmen gibt es viele Edelsteinschneider, welche auch Glasflüsse schlei«
fen; auch sind daselbst eigene Granitschleifereyen. In den übrigen Pro-
vinzen wird in dieser Hinsicht noch nichts Erhebliches geleistet. Der Han-
del mit geschnittenen Edelsteinen, Juwelen und Gemmen, gefaßt oder
ungefaßt, erstreckt sich durch die ganze Monarchie und geht auch, vorzüg-
lich von Wien , nach dem Auslande, z.B. nach Italien, Polen, Ruß-
land und in die Türkey. Die geschliffenen Diamanten aber werden fast
sämmtlich von Amsterdam eingeführt.
Ivanich, befestigte Militärcommunität im Kreuzer-Regiment der
Warasdiner Gränze in der croatischen Militargranze, am Bache Lonya,
mit 700 meist raizischen und griechischen Einwohnern. Das Städtchen
ist ganz von Holz erbaut und hat sehr enge Gaffen. In geringer Ent-
fernung ist Kloster Ivan ich , ein von 655 Seelen bewohntes Dorf
mit einem Franciscanerkloster.
Izzo, Joh. Bapt., zweyter Vorsteher der Wiener Theresiani-
schen Ritterakademie, Schriftsteller'über Kriegs- und bürgerliche Bau-
kunst, war geboren zuKa schau in Ungarn, den 29. Aug. 1721. Nach
erhaltenem ersten wissenschaftlichen Unterrichte im väterlichen Hause, trat
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie