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136 Rarnthen. I I . Geographie und Statistik.
reichere Ausbeute. Dennoch gibt es mehrere bebaute Erzlager, als bey
Döl lach, in dessen Nähe im Grofikirchheimer Thale an der Ooldzeche
auch goldhaltige Schwefelkiese ausgebeutet werden; ferner bey Gmünd
in der Kremseralpe; bey Friesach im vorderen und hinteren Gaisberge;
bey Hüt ten berg, Walden stein und St . Ger t raud nächst
Wol fsberg ; dann ist ebenfalls in dem südlichen Ur-Kalkgebirge bey
Mau ten ein Eisenbergwerk. Die Roheisen-Erzeugung von allen die-
sen Werken wurde zu 264,000 Ctr. angegeben. Das gvößre und wich-
tigste Bleybergwerk in der Monarchie befindet sich am sogenannten Erz-
berge nächst Bleyberg in Oberkarnthen und in einer mäßigen Entfernung
von dem Städtchen Vi l lach. Die jährliche Ausbeute belauft sich über
33,000 Ctr. an reinem Bley; außerdem werden aber noch am Raibl
über 9,000 Ctr., und auf den übrigen kleineren Bleybergwerken (in den
Iauken, am Kellerberge, zu Döllach ob Gre i fen bürg, in der
Kreuzen, in Rubland, in der Schenitzen und im Steinfeld im
Villacher Kreise; dann bey Ebriach, Schwarzenbach und Win ,
disch-Bleyberg im Klagenfurter Kreise ungefähr 10,000 Ctr. über-
haupt erzeugt. — Die merkwürdigsten Galmey- und Zinkbrüche sind die
am Raibl im südlichsten Theile des Villacher Kreises. Es werden hier,
dann in der Hossa und zu Groß kirch heim im Möllthale jahrlich über
8,000 Ctr. an Zinkerz, als Blende und Galmey, aufgebracht, und
mit großem Vortheile bey den inländischen Messingwerken selbst verwen«
der. — Sonst wurde noch bey dem Kirchdorfe Meuseld inq, unweit
S t raßbu rg , auf Silber gebaut; Quecksilber wird zu Windisch-
Capel und zu Döllach ob Gre i fenbürg; dann bey R a i b l , am.
Lasingberge im Drapthale und bey H üttenb erg in den Eisenerzlagern.
Antimonium gefunden. An Steinkohlen besitzt auch K. große Vorräthe,
und zu Gut tar ing und St . Leonhard im Lavantthale wird auf
ftlche gebaut. Torfgräbereyen bestehen bey Feldkirchen im Villacher,
und zu Loretto am Wörthsee im Klagenfurter Kreise. Daß K. einen
großen Vorrath an zum Theil höchst schätzbaren und merkwürdigen Stein-
arren habe, läßt sich aus seiner Lage leicht beurtheilen; hier kommen
beynahe alle merkwürdigen Fossilien vor, welche man die Blumen des
Mineralreiches nennen darf, und zwar aus den meisten Ordnungen der
erdigen Fossilien, besonders aus der des Kiesels (verschiedene Arten des
Quarzes, Iaschalong's, Jaspisse, Halb-Opale, Granaten, Berylle,
Feldspath unter verschiedenen Formen u. s. w.); aus der des Thones und
des Talkes (besonders Baikalit mit biegsamem Asbest/ Amyanth/ Berg-
kork, Smaragdit, Cyanit und viele andere), und besonders aus der des
Kalkes (die schönsten Marmorarten)/ z. B. bey Velo en, Obervi l-
lach und bey Wasser leon bürg in Ober-, und bey Sit tersdorf
und am Dechelsberge in Unterkarnthen, wo merkwürdige Marmorbrüche
sind. — Außer den gewöhnlichen Kunstgewerben, welche die Befried^
gungsmittel für gemeine tägliche Bedürfnisse bereiten, beziehen sich die
meisten größeren Gewerbsanstalten dieser Provinz auf ihre natürlichen
Haupterzeugnisse, besonders aus dem Mineralreiche. Daher nehmen die
Eisen- und Eisenwaaren-Fabriken die erste Stelle ein. Man zahlt allein
an der sogenannten Hüttenberger Haupteisenwurzett 16 Floßöfen und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie