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R a s m a r k . — A a h l e n b c r g . 139
nach Klagenfur t kam, schnell verbreitet. Die Maßregeln, welche die
Regierung gegen die Anhänger der neuen Lehre seit 1580 zu nehmen be-
wogen wurde, hemmte zwar ihre weitere Verbreitung, aber nach der
Pudllcarion des Toleranz-Patentes 1731 meldeten sich in kurzer Zeit
bey 15,000 Seelen, die sich zur Lutherischen Lehre bekannten, und
23 Bethhäuser errichteten, von welchen aber nur 10 mit eigenen Predi-
gern versehen wurden. Die meisten Bekenner dleser Lehre sind in Ober-
kärnthen, wo allein 21. Bethhäuser bestehen. Alle kärnthnerischen Pro-
testanten stehen aber unter dem Superintendenten und evangelischen Con»
Mor'ium in Wien (s. I l l y r i en. Geogr. und Stat ist ik).
Rasmark, s. Resmark.
Rahlenderg (vormahls Schweinsberg, Iosephsberg,
im gemeinen Leben oerKalteberg genannt), erhebt sich bis zu 1000
Fuß über den Spiegel der Donau. Sein Rücken ist mit Wald bedeckt,
und zieht sich sehr in die Länge, auf seinen Abhängen wachst trefflicher
Wein. Sein Fuß reicht auf 2 Seiten, rief ins Thal hinab, nur auf der
Nordseite senkt er sich über einen Verbindungssattel zum Leopoldsberg.
Er ist von bedeutenderer Höhe als dieser. Zwar nicht von so hohem hi-
storischen Interesse als Letzterer, knüpfen sich auch an den K. wichtige
vaterländische Erinnerungen; so spielte er z. B. zur Zeit der zweyten
türkischen Belagerung eine wichtige Rolle, indem sich den 12. Sept.
1633 das ganze christliche Befreyungsheer auf seinen Höhen versam-
melte, und von da aus seinen Marsch zur Schlacht des Entsatzes antrat.
Hier befand sich auch ein Camaldulenserkloster, von Kaiser Ferdi-
nand I I . 1627 gestiftet und mit Mönchen aus der Camaldulenser-Ein-
öde HIontis coronae in Italien bevölkert. 1633 wurde durch die Tür-
ken, nachdem sich die Mönche mit den Kirchenschätzen gerettet hatten,
Kirche und Kloster verbrannt, welche nach der Niederlage der Türken
mittelst reicher Spenden, obschon nicht in so vollkommenem Zustande,
wie vorher, wieder erbaut wurden. 1732 wurde das Kloster aufgehoben,
die Zellen der Mönche als Baustellen veräußert und das übrige Kloster-
gebaude in ein Eintehrwirthshaus verwandelt, und so bildete sich bald
eine kleine Gemeinde in beyläufig 30 Hausern, welche gegenwärtig zu-
sammen das Dorf Iosephsdor f bilden. Sehenswerth ist die grosie atter-
thämliche Kirche, die einst von den Zellen derAnachoreten umgeben war,
von welchen noch häufige Spuren zu sehen sind. Unter ihr befindet sich die
merkwürdige Gruft der Camaldulenser, in welcher sich noch die ziemlich
wohlerhaltenen Leichname derselben befinden. Vor einigen Jahren wurde
jedoch der Eingang in dieselbe auf Befehl des gegenwärtigen Besitzers dieses
Berges, des Fürsten von Liechtenstein, geschlossen, und der ohnehin
zwecklose Besuch dieser Catacomben für immer verbothen. Von 1733 bis
1309 befand sich hier eine Localcapellaney, welche durch das Stift Kloster-
neuburg versehen ward, im letztgenanntem Jahre wurde sie jedoch wieder
aufgehoben, und die Bewohner des K.'s und Leopoldsberges der Pfarre
Aussicht zu nennen. Die Traiteurie ist gut eingerichtet. Mehrere Puncte
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie