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Verkehr unbedeutend, da sich in vielen Städten bereits auch geschickte
Kammmacher etablirt haben. Die Einfuhr vom Auslande ist im ganzen
Umfange des österr. Kaiserstaates verbothen und wird nur Privaten gegen
einen eigenen Paß und gegen Zoll gestattet.
Ramp, Fluß in Niederösterreich, entsteht aus dem grosien und
kleinen Kamp, die sich bey Rapotenstein vereinigen, und eilt, nach-
dem er mehrere enge Thäler durchlaufen hat und bey Hadersdorf in
ebenes Land getreten ist, bey G'rafenwörth der Donau zu.
Ranczuga, galiz. Marktflecken im Nzeszower Kreise, ist bemer-
kenswerth wegen eines hier eigenthümlichen Erwerbszweiges. Beynahe
hundert Polen ernähren sich mit Töpfeflicken, indem sie die Scherben mit
Eisendraht wieder dauerhaft verbinden, und wandern zur Ausübung die-
ses Gewerbes nicht nur in den galizischen Kreisen, sondern selbst bis in
die Moldau herum. Sie nehmen nichts mit, als eine Patrontasche,
einen Bohrer und den nöthigen Eisendraht, den sie gewöhnlich in L e m,
berg kaufen.
Rank, s. Gang.
Ranka, Franz Maximi l . , ein geschickter Baumeister, aus
Böhmen gebürtig. Er kam zeitlich nach Italien, wo er mehrere Jahre
aus Liebe zur Baukunst zubrachte, und dann wieder in sein Vaterland
zurückkehrte, wo er sich als Architekt auszeichnete und mehrere schöne Ge-
bäude aufführte, so z. B. die schöne Salvatorskirche am Altstädter Je«
suiteN'Collegium und das St. Catharmenkloster sammt der Kirche in der
Neustadt zu P rag , das gräfl. Czernin'sche Schloß zu Winarz
unweit Prag, und mehrere andere Gebäude, die als Beweise seiner ar-
chitektonischen Kenntnisse dienen. Bis zu seinem Tode blieb er Hofban-
meister des Grafen von Czernin. Nach seiner Zeichnung wurde das
gräfl. Czernin'sche Mausolaum von Augustin Neu rauter in
Kupfer gestochen.
Ranka, I oh . Nep., böhm. Landrath, wurde zu Prag 1744
geboren, Sohn des Vorigen. Seinen ersten Unterricht genoß K. unter
den Jesuiten bis nach der Philosophie, und betrat sodann die juridische
Laufbahn. 1793 gab er unter dem Titel: 3vstemaIuris gentium uni-
veröle, das allgemeine Völkerrecht heraus. Dieses Werk machte ihn
auch im Auslande rühmlich bekannt. Als ausübender Rechtsgelehrcer
waren das damahlige Wechselgel icht, der akademische Senat, das Conn«
storium und die meisten zu jener Zeit bestandenen Gerichtsstellen die
Sphäre seines Wirkungskreises, seiner juridischen Kenntnisse und seines
thatigen Eifers. Mehrere der angesehensten adeligen Häuser Böhmens
übertrugen ihm die Ausbildung ihrer Söhne im juridischen Fache. —
Die Kaiserinn Mar ia Theresia trug ihm das Amt eines königl. Ap-
pellationsrathes in Böhmen auf; er folgte diesem Rufe mit Hintanse-
tzung piner eintraglichen und ausgebreiteten Rechtspraxis aus warmem
Eifer für das Beste seines Vaterlandes, und wurde 1773 auf der Docwv-
bank installirt. Mit welchem Beyfall er diese Stelle bekleidete, bezeu-
gen mehrere Belobnngsdecrete, die sich unter seinen nachgelassenen Pa-
rieren vorfanden. — 1783 wurde ev bey der neuen Orqanisirllnq der
Gerichtsstellen zu dem königl. Landrechte in Prag als Räch
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie