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162 Raufmann. — Rauniy - Rietbcrg, das Geschlecht.
zu Ponthie«/ Schausp. mit Gesang in 3 Acten; — die Musik zu mehreren
Pantomimen; — kurzgefaßte Violinschule; — kurzgefaßte Clavier,
schule; — Anweisung, das Violoncello zu spielen; — Singschule nach
dem neuesten Tonsystem; — Nelson's grosie Schlacht, Tongemälde für
das Pianoforte; — die Belagerung von Oczakow, dann auch mehrere
Trios/ Duetten und Variationen.
Raufmann/ I oh . Napt. Mar ia , Doctor der Rechte, und
k. k. Professor des römischen Civil - und des Kirchenrechtes an der There-
sianischen Ritterakademie zu Wien , war geboren zu Gilgenberg in
Niederösterreich am 11. Iuly 1783, begann seine Studien an dem
Plansten-Gymnasium zu H o r n , und setzte sie zu Wien fort, wo er
sich an der hiesigen Hochschule den Rechts- und politischen Wissenschaften
von 1806 bis 1310 mit dem ausgezeichnetsten Erfolge widmete, und
1311 zum Doctor der Rechte promovirt ward. Wenige Tage vorher traf
ihn das seltene, obgleich verdiente Los, nach kaum beendigten Studien,
die eben erledigte Lehrkanzel des osterr. bürgerl. Rechtes an der k. k. There-
sianischen Ritterakademie zu erhalten, die er bald darauf mit jener deS
römischen Civil- und des Kirchenrechtes vertauschte. Mit unermüdetem
Fleiße und der ihm eigenen Gründlichkeit widmete er sich nun seinem
neuen Fache, und versuchte vor Allem ein systematisches Lehrbuch des
römischen Civilrechtes für die osterr. Lehranstalten zu verfassen. 1814
erschien die I.Abtheilung dieses Lehrbuches unter dem Titel: Anfangs-
gründe des römischen Privatrechtes, systematisch dargestellt. 1815 und
1816 folgte die 2. Abtheilung. Die Z. Abtheilung sollte das persönliche
Sachenrecht darstellen. Die Vollendung derselben ward aber durch an-
dere zahlreiche Geschäfte des Verfassers gehindert. Es erschienen nur
einzelne Parthien davon, und zwar die 1. in Gestalt einer civilistischen
Abhandlung unter dem Titel: Grundsätze des römischen Rechtes, von
Obligationen und Verträgen überhaupt, 1820; die 2. verließ die Presse
1321 unter dem Titel: Römische Rechtslehre über die Contracte und Pacte.
Dieser treffliche Gelehrte, dessen schriftstellerische Arbeiten in - und aus-
landische literarische Blatter und selbst Anerkennungen berühmter Sach-
kenner, wie eines Th ib a u t, Sav ign y u. m. A.^ in freundschaftlichen
Briefen ehrten, starb den 3. April 1822.
Rauniy-Rictberg/ das Geschlecht. Es leitet seine Abstammung
aus Mahren und theilt sich in die mährische fürstliche und in die
böhmische gräfliche Linie. Erstere erlangte durch Erwerbung der
Grafschaft Rietberg in Westphalen Sitz und Stimme auf der west«
phälischen Grafenbank. Graf Max imi l ian Ulrich (st. 1746) von der
mährischen Linie erwarb seinem Hause durch seine Vermählung mit der
Tochter des Grafen Ferdinand Max im i l i an von Ostfries land
und Rietberg die Grafschaft Nietberg; ein Rechtsstreit ,':b?r dieses
Erbe mit dem fürstlichen Hause Liechtenstein wurde am 28. Febr.
1726 durch Vergleich dahin beygelegt, dasi der Gräfinn Mar ia die
Grafschaft Rietberg bleiben, nach Erlöschung des Ka unitz-Riet berg'-
schen Mannsstammes aber das Haus Liechtenstein zur Nachfolge
kommen sollte. Graf Wenzel Anton (s. d.), Sohn Mar. Ulrich'!',
Hof- und Staatskal'.zler (st, den 27. Imiy 1794), wurde am 8. April
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie