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Reg lev i ch , d ie Gra feu . 173
Blasius Chery; und als sofort die Türken 1521 das feste St re-
bernicz wegnahmen, übersiel er sie mit einer kleinen, aber auserlese-
nen Schar, schlug sie in die Flucht, und zerstreute sie gänzlich; als
dann die Türken unter Ba l ibeg, Pascha von Belgrad, Usreff
und S i m o n , 20,000 Mann stark, Ia icza überfielen, und 1525
hart belagerten, sendete Peter K. Eilbothen an den König Lud-
wig I I . und hielt durch seine tapferen Ausfalle die Türken so lange auf,
bis Hülfe kam. Christoph von Frang ipan nähmlich zog, mehr
durch Vaterlandsliebe als den Befehl Ludwig's bewogen, ein Heer
zusammen, indem er seine Verwandte, die übrigen Frangipan's,
den Peter Crusics von Klissa, OregorOrlovi tz von Zengg,
und Grafen I o h a n n Z r i n y i mit ihren Mannen berief, und so, wie-
wohl weit schwächer der Zahl nach, die Türken angriff, und ihnen eine
blatige Schlacht lieferte, in der sich Peter K. besonders auszeichnete. —
Die Reiterey, welche 3 Tage lang in Waffen stand, und mit ihr Pe-
ter K., that Wunder der Tapferkeit; der Erfolg dieses glorreichen Tages
war nicht nur Ia icza 's , sondern ganz Croatiens Befreyung von dem
bevorstehenden türkischen Joche. — So glänzende Verdienste blieben nicht
unbelohnt, durch eine im gräflichen Archive befindliche Schenkungsur-
kunde vom Jahre 1526 verlieh ihm König Ludwig I I . für diese Hel-
denthaten, und weil, wie es daselbst heißt, „während er das königliche
Schloß Ia icza tapfer vertheidigte, er die Vertheidigung seiner eige-
nen Güter vernachlässigte, und seine im Schlosse Bus in (welches also
noch der Familie K. gehörte) verwahrten türkischen Sclaven sich befreyten/
und ihm über 20,000 Goldgulden Schaden zufügten," — nahmhafte Gü-
ter, als das Schloß, und den Marktflecken Fejerkö, die Schlösser
Iablanowecz undImenzky mitTopolye und vielen Dörfern im
Kreuzer Comitate, Lobor im Warasdiner, Bl inye-Ujvär im Agra-
mer Comitate. — Nach der unglücklichen Schlacht von Mohacs blieb
PeterK. , dem rechtmäßigen Könige Ferdinand I. treu"; welcher
ihn, als Ia icza aus Ungeschick des durch Katzianer empfohlenen
StephanGobornok verloren ging, und die Türken auch die festen
Schlösser Dubicza und Ieszeno cz überrumpelt und eingenommen
hatten, zum Banus von Croatien, Slavonien und Dalmatien, auf
die Fürbitte der Stande, ernannte, und ihm als Banus und Feldherrn
Thomas Nadasdy beygesellte, 1538, es waren demnach, nicht der
emzige Fall in der Geschichte, zwey Banus von Croatien. Peter K.
führte sogleich seine Croaten ins Feld, und nahm im Fluge den Türken
Ieszenocz wieder weg, und bald darauf auch das feste Dubicza.
Solche Verdienste dankbar anerkennend, verlieh ihm Ferdinand 1.1523
schon beträchtliche Güter im Pesther und Piliser Comitate, und schrieb
ihm am 12. Iän. 1540 (der Originalbrief ist im gräfi. Archive) sehr
schmeichelhaft: „seine Tapferkeit, Klugheit und Erfahrung in der Ver-
waltung seines Amtes machten einen Collegen überflüssig, er sollte also
künftig allein Banus seyn, und Er werde ihm 300 Mann leichte Nei-
terey halten, quo ei muner! comodius praeesse possis." Dieser
Peter erzeugte mir Barbara Sthresemley 3 Söhne, die sich
alle auszeichneten, doch Kürze halber wird nur Peter I I I . hier ange-
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie