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Resmark. — Rc'thely.
hier die geschätztesten Ausgaben der griechischen und römischen Classiker
und mehrere werthvolle literarisch - und antiquarisch - merkwürdige Druck-
werke. Kesaer ist ein sehr wissenschaftlicher Mann überhaupt und einer
der ersten Bücherkenner Wiens.
Resmark (Räsmark) / ungar. kö'nigl. Freystadt im Zipser
Comitar, in einer schönen Lage am rechten Ufer des Flusses Poprad,
mit herrlichen Aussichten auf die nahen Karpathen, Die von 4,200 Einw.
(worunter 2,500 Evangelische) bevölkerte Stadt hat eine länglich-runde
Gestalt mit 3 Thoren, lange Gassen und einige ansehnliche Gebäude,
worunter die große katholische Stadtkirche, das alte an der Nordostseite
gelegene feste Schloß des Grafen Tökely mit einer Kirche, das schöne
Rarhhaus mit seinem geschmackvollen Thurme, der Redoutensaal
u. a. m. Die Evangelischen haben hier ein Lyceum mit einer Bibliothek
und einer physikalischen Instrumentensammlung , dann eine Mädchen-
schule, die Katholiken eine Hauptschule. Übrigens sind die Bewohner
dieser ziemlich lebhaften Stadt fleißige Landwirthe und Gewerbsleute;
ne haben statt der abgetragenen Mauern sehr angenehme Garten um die
Stadt angelegt, bauen Flachs, weben Leinwanden, färben und dru-
cken Leinwanden für den Handel auf die Debrecziner Märkte und treiben
Handel mit ungarischem Wein nach Galizien und Polen.
Resselsdorf, Schlacht bey, den 15. Dec. 1745, im zweyten
schlesischen Kriege. Da der mit Osterreich verbündete sächsische Hof die
ihm nach dem Treffen von Hen n ersd orf von Friedrich I I . ange-
bothenen harten Friedensbedingungen nicht annehmen wollte, so rückte
der Fürst von Anhalt-Dessau in Obersachsen ein, und griff bey dem
Dorfe K., eine Meile von Dresden, die Sachsen, welche dort eine
vortheilhafte Stellung innehatten, am 15. December an. Das Treffen
war sehr hartnäckig, und der Sieg lange zweifelhaft. Zwey Mahl wur-
den die Preußen blutig zurückgewiesen, und die Schlacht war für sie
verloren, wenn nicht ein Theil ihrer Gegner K. zu früh verlassen, und
sie unzeitig mit Siegesgeschrey verfolat hätte. Hiedurch kam den Sachsen
ein Theil der feindlichen Reiterey unvermuthet auf den Hals, und
zwang sie zum Weichen. Bey der beyderseitigen Erbitterung war der
Verlust auf beyden Seiten groß. Bald darauf wurde unter Englands
Vermittlung der Friede zu Dresden zwischen Preußen, Osterreich und
Sachsen abgeschlossen (s. Friedensschlüsse).
Reszthely, ungar. großer Marktflecken im Szalader Comitate
am Ufer des Plattensees und am Fuße des Berges Sziligeth, von
7,000Einw., enrhält ein gräfl. Festetics'sches Schloß mit einergroßen
und auserlesenen Bibliothek, Garten, Fischteichen, zwey edlen Schäfe-
reyen :c. Berühmt ist das von dem Grafen GeorgFestetics errichtete
theoretisch - practisch - ökonomische Institut : Georgikon (s. d.) ge-
nannt; das ehemahlige Convict ist 18l 3 eingegangen. Außerdem besteht
hier ein kath. Gymnasium und eine Hauptschule, und in der Nahe be-
findet sich als Seltenheit, mitten in dem Flusse Heviz, ein warmes
Bad.
R^thely, ungar. Marktflecken im Sümegher Comitar, mit einer
edlen Schäferey des Grafen H u n y a d y.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie