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Rindthal . — Rininger.
Prälat im Königreich Böhmen. Er wurde 1742 zu Schluckenau in
Böhmen geboren, und kam nach Vollendung seiner Studien als De-
chant nach Ka plitz, war aber zugleich k. k. Schulrath und Oberaufse-
her über sämmtliche deutsche und böhmische Trivialschulen in Böhmen.
1782 wurde er Propst auf dem Wissehrad, 1790 Bischof zu Leitme-
ritz, und am 25. May 1801 starb er, reich an Verdiensten um das
österr. Schulwesen, für dessen Verbesserung er unermüdet thätig war.
Beweise davon enthalten auch seine gedruckte Nachricht von der Schule
zu Kaplitz, Prag 1774, seine Rede von dem Einflüsse der niederen
Schulen auf den Le.hr-, Nähr-und Wehrstand, eb. 1776.
Rindtha! , steyermark. Dorf im Brucker Kreise, wegen eines Ei-
senhammers und Sensenhammerwerkes bemsrkenswerth.
Rininger, vincenz Georg, akademischer Rath und Professor
der Schabekunst an der Akademie der bildenden Künste zu Wien , wurde
1767 zu Regens bürg geboren. 1773 kam er nach Wien und be-
suchte von 1731 an die Akademie, wo er sich unterProfessorSchmutzer's
Leitung im Zeichnen übte. 1736 trat'K. in die daselbst unter der Direc«
tion des Professors Jakobe neu errichtete Schule der Schabekunst und
studirte dieselbe mit Eifer und vielem Erfolge. Bald wurde der talent-
volle Künstler,, welcher sich schon, durch einige gelungene Versuche in die-
ser Manier bemerkbar gemacht hatte, auch demDirector F ü ger bekannt,
welcher ihn sehr liebgewann, und durch.Recommandation für seine Be-
sckäftigung sowohl, als auch, da K. vom Hause aus wenig Mittel be-
saß, für seinen Unterhalt sorgte. 1790 trat K. aus der Akademie und
unternahm mehrere Arbeiten, besonders Porträts auf sBne eigeneHand.
Als sich 1801 ein Kunst- und Industrie-Comptoir in Wien bildete,
erhielt K. von selbem den Auftrag, Füger's Achill in Kupfer zu scha-
ben, und führte diese Arbeit, so wie andere ähnliche auf das gelungen-
ste aus, indessen wurde dieses Comptoir bald durch ungünstige Verhält-
nissegehindert, neue Bestellungen zu machen, und K. war wieder auf
das Portratfach beschränkt, in welchem er jedoch sehr gelungene Arbei-
ten lieferte. Nachdem er zum Professor der Schabekunst an der Aka-
demie zu Wien ernanntwordenwar, wirkteK.auch sehr fruchtbringend
sowohl für die Kunst als auch für die Schüler. Unter seinen sehr zahl-
reichen geschabten Blattern sind besonders erwähnenswerth: Die Portrats
des Fürsten Auersperg nach Sa lo mo n, des Kaisers L e o pold und
der Kaiserinn Ludovica, Loudon's nach Caspar, des GrafenHo-
henwart , Bischofs von Triest, nachherigen Erzbischofs vonWie n, und
des Freyh.Natorp nach Abel, BaronIacq u in's nach Füg er, Fürst
Kourak in nach Lampi , Fürst Nic. Eszterbazy nach Isabey,
Generals Ferrar is nach Daf f inger u. a. m. Dann die historischen
Werke: V i r g i n i a , Socrares , Cor io lan nach Füger, Alce-
ste nachAng. Kau fmann , Maria mit dem Kinde nach Ab el, Heil.
Familie nach P a t t o n i , Füger's großes allegorisches Gemälde auf die
Rückkehr des Kaisers Franz 1814 u. a. m. In querer Zeit versuchte
sich K. auch im Fache der Lithographie, wovon er zwar nur wenige, aber
sehr gelungene Proben lieferte, auch unternahm er, zwölf von ihm selbst
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie