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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Volume 3
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Page - 226 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Volume 3

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32tt R l i n k o s sehr bewandert, kein Wunder also, dasi er auch, der Denkart der da- mahligen Zeit. angemessen, in den Ruf eines Magiers kam, der mittelst schwarzer Kunst die unglaublichsten Dinge zu Stands brachte. Er hatte auch weite Reisen und zwar bis Arabien und Babylon unternommen, wo er jedesmahl bey seiner Wiederkehr die errungenen Schätze seiner Kenntnisse und Wissenschaften seinem König und dessen Gemahlinn Ger- t r u d , welche ihn seiner Dichtertalente wegen besonders hochhielt, zum Vortheil anwendete. 1207 wurde K., dessen Ruhm bereits weit und breit erschollen war, zur Schlichtung des berühmten Sängerkampfes auf der War tburg dahin berufen; er erschien, entschied zu Gunsten Heinrichs v. Of te rd ingen, versöhnte die Sänger und zog reich beschenkt von dannen. Letztgenannter Dichter schloß mit ihm aus Dank» barkeit den Bund der innigsten Freundschaft, ja sie dichteten in der Folge oft im Vereine, und mehrere Stimmen nennen beyde Dichter als die Verfasser des Berühmten Nibelungenliedes, welches man besonders aus dem Schauplatz desselben, welcher grö'ßtentheils auf Österreichs und Ungarns Gränze ist, und aus vielen in diesem Gedichte enthaltenen schmeichelhaften Begehungen auf Babenberg's Fürstengeschlecht schließt. Bey K.'s Wiederankunft in Ungarn wurde er mit aller Aus- zeichnung aufgenommen, und für mehrere wichtige Dienste, worunter besonders eine vielleicht mehr staatskluge als wunderbare Prophezeyung zu rechnen war, welche die Vermählung der jungen ungarischen Prin- zessinn El isabeth mit dem Landgrafen Ludwig von Thüringen zur Folge hatte, erhielt K. die damahls ungeheure Summe von 3000 Mark Silbers jährlichen Gehalts. Nach dem Tode der Königinn Ger t rud, seiner Beschützerinn, begab sich K. nach Deutschland, kam anjden thu« vmgischen Hof, wo er um die Mitte des 13. Jahrhunderts starb. Seine einzelnen Gedichte sind in der 1753zuZürch erschienenen Sammlung von Minnesangern aus dem schwabischen Zeitpuncte enthalten. Rlinkosch, Jos. Ihaddäus, k. k. Rath und Doctor derMe- dicin au.f der hohen Schule in P r a g , wo er 1734 am 24. Oct. gebo- ren wurde. Die damahls übliche Lehrart war für seinen Geist, der Nah- rung suchte, zu trocken. Er liebte Beschäftigungen, die mehr Nachden- ken als Gedächtniß erforderten; daher wandte er die Zeit, welche ihm seine Schularbeiten übrig ließen, auf Verfertigung verschiedener Kunst- werke und Maschinen, so, daß man ihn schon damahls einen Tausend- künstler zu nennen pflegte; da er sich zu gleicher Zeit auf die Musik ver- legte, so bereitete er sich auch die. verschiedenen Instrumente, als Vio- line, Harfe :c. selbst dazu. Seine Seele beschäftigte sich immer mit Entdeckungen, deren er in dem Reiche der Natur zu machen sich bestrebte. Er war bereits auf die Spur verschiedener bis jetzt unentdeckter Ursachen natürlicher Dinge gekommen, die er aber nie zu Papier brachte. Eine Maschine zu ersinden, wodurch man wenigstens die Vocaltöne und das Reden des Menschen deutlich nachmachen könnte, hielt er für möglich, und hoffte sie ins Werk zu stellen. Auch beschäftigte er sich mit Verferti- gung verschiedener Kunstgerathe. K. starb am 1l). April 1778in Prag. Im Drucke war von ihm erschienen: Schreiben des Herrn Alexander Volta an de« Herrn Joseph Klinkosch, den beständigen Electricitätsträ-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Volume 3
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe I-M
Volume
3
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
768
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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