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238 Rönigsberg. — Nönigobrunn, die Freyherren.
Rönigsberg/ böhm. Municipalstadt im Elbogner Kreise, al»f
einer Anhöhe, am rechten Ufer der Eger, mit 3,300 Einw. und einem
wüsten Bergschlosse. ^
Rönigsberg (Rlinkorviy), schles. Stadt im Teschener Kreise,
mit 130 Häusern, 900 Einw. und einem Schlosse.
Rönigsberg, ungar. königl. Freystadt im Barser Comitat, am
rechten Ufer der Gran, in einer traurigen, zwischen Bergen eingeschlos,
seneHl Lage, mit 368 Hausern und 2,830 meist slavischen Einwohnern.
Einst hatte diese Stadt sehr reiche Goldgruben, heut zu Tage ist die Aus»
beute gering, scheint sich jedoch wieder heben zu wollen. Es besteht hier
eine Berggerichts-Substitution, ein Eisenhammer und ein Steinbruch,
in welchem Mühlsteine gehauen werden.
Rönigsbrunn, die Freyherren. Ursprünglich schrieb sich dieses
Geschlecht Primbsch, aus welchem Vei t und Stephan auf dem
Turniere zu Zürch erschienen, um welche Zeit ihr Vaterland Thürin,
gen war. Ein Popo Primbsch zog mit seinem Sohne Udalrich
nach Osterreich, wo sie die Veste Chuningesbrunen am Wagram
in Niederösterreich besaßen, und sich nach jener Veste benannten. 1362
erscheint auf dem Turniere zu Bamberg noch ein Georg von Chu-
ningesbrunen aus Osterreich. Spater scheint diese Linie erloschen.
Die in Thüringen zurückgebliebenen Primbsche pflanzten sich indessen
fort, und verließen endlich Oberdeutschland der Neligionsunruhen wegem
Man findet sie schon 1531 in Steyermark seßhaft. Hans Primbsch
war um 1550 mehrere Mahle Bürgermeister zu B ru ck, und kaiserlicher
Stadt- und Landrichter. Sein Sohn Blas ius, geboren um 1580,
ebenfalls kaiserlicher Landrichter und Bürgermeister zu Brück, verdient
durch mehrere patriotische Dienste während dem 30jährigen Kriege, er-
hielt 1642, von Kaiser Ferdinand I I I . die Erneuerung seines al-
ten Reichsritteradels. — Georg von Primbsch, des obigen zwey-
ter Sohn, vertheidigte mit eigener Mannschaft und Munition 168H
den Semering gegen die Türken, er erhielt 1685 von Kaiser Leo-
pold I. für seine und seines Vaters eheliche Descendenz nebst der Be-
stätigung des alten Adels den Zunahmen von Königsbrunn. —
Johann Franz, geboren den 13. Iuly 1662, ward von Kaiser
C a r l VI . den 12. August 1716 mit seiner Descendenz in den
Neichsfreyherrnstand erhoben, mit dem Beysatze, daß der Nahme
Primbsch künftig wegzubleiben habe. — Drey Brüder des Franz
Ant. , geb. den 20. Nov. 1719, gest. den 4. Sept. 1800, setzten die
Familie K. nun in 3 Ästen fort; wovon 1. I oh . S iegm. , Herr zu
Lichtenstein und Feistritz, geb. am 5. Iuny 1721, k. k. General-
major und Landstand in Mähren wurde, erstarb den 28. August 1793;
2. Franz Xav., geb. den 12. Dec. 1728, wurde k. l. wirklicher ge-
heimer Rath und durch mehrere Jahre präsidirender Gubernialrath der
Landesstellen zu Triest und Oörz. Der damahlige blühende Zustand
Triest's und seines Handels war vorzüglich seinen Kenntnissen und
seiner Thätigkeit zu verdanken, und bloß durch seine eifrige Leitung
ist der Bau der Carolinensiraße, dann die lang verzögerte Austrocknllng
der Sümpfe und Moräste um Aqui leja zu Stande gebracht worden^
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie