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252 Ropey, Märt. Adolph.
1317 erschien und von der Regierung den Behörden empfohlen wurde.
— Übersicht der Urgeschichte der Welt und des Menschen, Wien 1318.
— Der Archimagus, eine Sage der Vorzeit, eb. 1819.—Feldröschen
für den Kranz des Frohsinnes, eine Sammlung von Gedichten, Prag
1821. Außerdem schrieb er auch mehrere Gelegenheitsschristen und lieferte
Beyträge zu verschiedenen Zeitschriften, z. B. dem Ho rm ay r'schen
Archive, dem Volksfreund, Andre's Hesperus, der Zeitschrift desPo-
lizeyrathes Merker in Be r l i n , in das kärnthner. Wochenblatt: Ca-
rinthia u. a. m.
Ropey, Marr in Adolph, Doctor der Philosophie und der
Rechte, k. k. Rath, Professor des Natur- und Criminalrechtes zu
Prag , emeritirter Rector der dortigen Universität, wurde 1764 zu
Kut ten plan in Böhmen geboren, und starb den 5. Aug. 1832 zu
Prag , mit dem Ruhme eines ausgezeichneten Gelehrten, eines treffli-
chen öffentlichen Lehrers, eines in jedem Betracht gediegenen und guten
Mannes. Er machte die Oymnasialstudien theils in seinem Geburtsorte,
theils im Stifte T e p l , studirte die Philosophie und die Rechte zu
P r a g , nahm hier 1784 das Magisterium der Philosophie, und 1794
zu Wien die juridische Doctorwürde. Schon als Hörer der Rechte hatte
^r seinen „Leitfaden zu dem v. Sonnenfels'schen Lehrbuche der politischen
Wissenschaften, Prag und Leipzig 1739" herausgegeben, und sich da-
mit den Dank der studirenden Jugend und die Zuneigung des Verfassers
jenes Lehrbuches erworben. Wahrend seines Aufenthaltes in Wien
knüpfte er freundschaftliche Verbindungen mit Sonnenfe ls , Egger,
Dol l iner , spärer auch mit Soden und Feuerbach. Nach Prag
zurückgekehrt widmete er sich durch einige Jahre derAdvocatie, supplirte
in dieser Zeit das Lehramt der Politik und das des allgemeinen Staats-,
Völker- und Criminalrechtes, und wurde 1797 zum ordentl. öffentl.
Professor dieses Faches ernannt. In allen diesen Beziehungen hat er sich
durch rastlosen Pflichteifer, durch tceue Pfiege der Wissenschaft, durch
seltene Biederkeit, durch alle Tugenden des Menschen und Christen her-
vorgethan. Er selbst schrieb von sich: „Mein Gewissen sagt mir, daß ich
die Advocatie uneigennützig und als ehrlicher Mann trieb, da beym Lehr-
amte mein Streben dahin ging, gründliche Denker, Verehrer der Tu-
gend, und daher würdige Priester der Gerechtigkeit zu bilden." Wenige
erfreuen sich so sehr einer allgemeinen Liebe und Verehrung, wie sie ihm
in seinem Leben von nah und fern zu Theil wurde; vielleicht hatte er
nie einen Feind—. die Würde und Milde seiner Erscheinung, die hohe
Simplicität und Geradheit seines Wesens besiegte alle Gemüther und
entwaffnete jeden Widerstand. Außer dem oben citirten Werke verdankt
ihm das literarische Publicum noch folgende geschätzte Schriften : Das
neue Stemvelpatent alphabetisch geordnet, Prag 1300. — Kurze
Darstellung des durch Rußland 1780 begründeten Systems der bewaff«
neten Neutralitat lc. , eb. 1801. — Vergleichung des Systems der be-
waffneten Neutralität mit der nordischen Convention vom Jahre 18l)l)
und der Petersburger Convention vom Jahre 1801. eb. 1304. — Alpha-
betisches Verzeichnis; der über das neue Stempelpatent erschienenen gesetzt.
Erläuterungen, eb. 1305. Außerdem war K. auch Mitarbeiter a«
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie