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2W Rozeluch, Ioh. Ant.
g p n , nec non do altitudins 8upra märe internum etc. Mo-
dern 1810. — krogramma, quo omnes scholarum et literarum
p2tronos pro examine aestivo in (^vmnasio etc. Preßburg 181 l.
— labula altitudinum barometrice mensuran^^^um, qua con>
«cripsit etc., eb. 1819. — Compendium ÜVIatneseos purae etc.
eb. 1322. — Compendium pnvsices etc. eb. 1823. Nebstdem istK.
auch in der practischen Mechanik sehr bewandert, so wie auch in der Ku-
pferstecherkunst wohl erfahren und hat nahmentlich die 2 Kupfertafeln zu
letztgenanntem Werk selbst gezeichnet und auch gestochen.
Rozeluch, Ioh . Ant. , talentvoller Compositeur und Capell-
meister an der Metropolitankirche in Prag. Er wurde am 13. Dec.
1738 zu Welwarn in Böhmen geboren, und im Singen gut gebil-
det; als erster Discantist studirte er zu Brzeznitz bey den Jesuiten.
Nach einigen, mit vielem Vortheile dort zugebrachten Jahren begab er
sich nach Prag , und setzte seine Studien fort. In dieser Hauptstadt
fand sein musikalischer Geist Nahrung. Schon damahls machte er sich
mit der Theorie der Tonkunst bekannt, in welcher ihn auch seine musi-
kalischen Freunde unterstützten. 1760 wurde er Chorregent zu Rako-
nitz, dann ging er in gleicher Eigenschaft in seine Vaterstadt, von wo
er sich bald wieder nach Prag begab. Hier wurde er seiner musikalischen
Talente wegen geschätzt, und an der Hauptkirche zum h. Ve i t , wie
auch an andern Kirchen Prag's, als Bassist angestellt. Wahrend sei-
nes Aufenthaltes in Prag nahm er Unterricht in der Compositionlehre
von Seger t , und mit diesen Kenntnissen versehen, unternahm er eine
Reise nach Wien , wo er die zwey berühmten Männer, Gaß mann
und den Ritter von Gluck zu seinen Meistern hatte. Auch Hasse gab
ihm Unterricht in Recitativen. So brachte er einige Jahre zu, und
lehrte wieder in sein Vaterland zurück. Bald nach seiner Zurückkunft
nach Prag zeigten sich bessere Vortheile für ihn. Der böhm. Adel nahm
Unterricht sowohl im Singen/ als auf dem Clavier von ihm, und K. er-
warb sich dadurch so großen Ruhm in diesem Fache, dasi man ihn allge-
mein für einen der ersten Meister in Böhmen hielt. Er erhielt darauf
die Direction des Kirchenchores bey den Kreuzherren in Prag , wo er
nicht nur die imposantesten Musiken aufführte, sondern auch die Sing-
kunst bey der musikalischen Jugend so weit brachte, daß die Stiftlinge
an dieser Kirche für die besten Sänger gehalten wurden. 1784 wurde
ihm die Stelle eines Capellmeisters an der Prager Metropolitankirche
übergeben, die er bis 1314, wo er starb, mit vielem Ruhme behaup-
tete. An diesem Posten bildete er mehrere Schüler so glücklich, daß sie
stolz darauf waren, seine Zöglinge gewesen zu seyn. Er hat unter an-
dern folgende Werke geschriebn: Alexander in Indien, Oper; —
Demophoon, Oper; — der Tod des Abel, Oratorium; — (^ivas
Re di (^iuda, ein Oratorium, welches in der Kreuzherrenkirche von
einem zahlreichen Orchester am Charfreytag 1777 aufgeführt, und da-
von der Text italienisch gedruckt wurde — Messen für jeden Sonntag
und Feyertag im Jahre, sammt den Gradualien und Offertorien. —
Viele solenne Messen, Vespern, Arien, Duetten, Litaneyen undRe
quiem, die noch alle im Manuscripte liege».
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie