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290 Rremsmünstcr. — Rreuyer.
Gärtchen, die Ruinen mit dem Wasserfalle, der aus den Fluthen empor-
steigende Freundschafttempel, das auf einem Hügel prangende Gloriette,
die kostspielige Wassermaschine, durch welche das Wasser auf einen hohen
Thurm gehoben, und von da weiter geleitet wird, sind sehenswerth.
Man trifft auch außer der Sradt einen fürstlichen Ziergarten und eine be-
rühmte Orangerie mit Treibhäusern :c. Über einen Arm der March führt
eine (1826 erbaute) Kettenbrücke, welche 68 Fuß lang und 12 Fuß
breit ist.
Rremsmünster, oberösterr. Marktflecken im Traunkreise,
mit 725 Einwohnern und einem berühmten Benedictinerstifte, wel«
ches 777 durch Thassi lo, Herzog von Bayern, gegründet wurde.
Majestätisch und ungemein ansprechend liegt das Stift mit dem be-
rühmten mathematischen Thurme und all seinen Nebengebäuden auf einer
maßigen Erhöhung; von einem rückwärts gelegenen Hügel übersieht man
den ungeheuern Umfang desselben am besten. Es ist mit großer Pracht
gebaut, aber irregulär. Ein ansehnliches Thor an der Westseite führt
auf einen großen Platz, dessen Flügel 2 Meierhöfe bilden, hinter de-
nen die berühmten marmornen Fischbehalter, eigentlich 5 Bassins mit
Statuen, um welche Säulengange herumführen, sich befinden. Über
den Klostergraben führt eine steinerne Brücke in den Pralatenhof vor
das großartige Kirchenportal; östlich befindet sich die Sternwarte, süd-
lich die Sommerabtey und das Convent. Die Kirche, im alten Styl er-
baut, im neuen verziert, halt 206 Kl. Lange. Sehenswürdig sind die
Schatzkammer dieser Kirche, die Sommerabtey, die Kaiserzimmer und
die Bibliothek (50,000 Bde., 400 Manuscripte). In der Sommer-
abtey werden eine Münzen- und Kupferstichsammlung und ein reiches
Herbarium aufbewahrt. Die berühmte, 8 Stockwerke hohe Sternwarte
Fixlmil lner 's steht frey am Ende eines Ziergartens und enthalt ein
reiches physikalisches Museum, nebst einer zoologischen und Fossilien-
Sammlung, .einer Bildergallerie, Alterthümer-Sammlung und merk-
würdiger Akustik. Diese Sammlungen sind in den verschiedenen Stock-
werken aufgestellt. —Englische Gärten und Orangerien schließen sich an
die Okonomiegebaude an. — K. unterhält ein Lyceum, ein Gymnasium,
ein Convict, eine Zeichnen- und Musikschule und eine Hauptschule.
Rrepp, I gnaz , Kupferstecher, geboren in W i e n den
18. Iuly 1801. Seine frühe gereiften Talente für die Kunst wurden in
der Akademie der bildenden Künste und spater durch die Leitung des rühm-
lich bekannten Meisters Blasius Höfel würdig ausgebildet, und er
leistete bald Erfreuliches. Lobenswerth ist die große Productivität dieses
Künstlers, unter seine gelungeneren Werke gehören: Mehrere Blätter
zu dem bey Haas in Wien erschienenen Kupferwerke der k. k. Oemälde-
Gallerie in Wien , Portraits zu Hormayr's Geschichte Wiens, so
wie zu dessen historischen Taschenbüchern; mehrere Blätter in Almanachen,
besonders in derVesta u. a. m.
Rreuyer, Conradin, Capellmeister des Iosephstädter Theaters
in W i en, talentvoller und beliebter Componist, war gebären zuStut t -
gart um 1790. Seine erste musikalische Bildung erhielt er daselbst,
wo er auch als Capellmeister angestellt wurde. Durch mehrere gelungene
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie