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Rreuz. — Rreuzer Gespanschaft. 291
Compositionen Uhlan d'scher Lieder und Romanzen, worunter sich beson-
ders dessen Frühlings- und Wanderlieder durch naive, gefällige Melo-
dien auszeichnen, erregte K. zuerst die allgemeine Aufmerksamkeit. Auf
einer Kunstreise durch Deutschland machte er sich auch als Clavierspieler
vortheilhaft bekannt, bey welcher Gelegenheit er ein von ihm neu
hielt er eine Anstellung als Director der Capelle des Fürsten von Für-
stenberg in Donau-Eschingen; nun trat er auch als Operncom,
pomst auf. 1323 begab er sich nach Wien, wo er seine große Oper:
Libussa zur Auffühtung brachte, die mitgetheiltem Beyfalle aufgenom-
men wurde und erhielt eine Anstellung als Capellmeister im Karnthner-
thortheater, wo er Mehreres für die Bühne schrieb. In der Folge wurde
K. als erster Capellmeister im Theater in der Iosephstadt angestellt, wo
er sich noch gegenwärtig befindet und sich sowohl durch wackere Composi-
tionen, als auch besonders durch Bildung eines vortrefflichen Orchesters
viele Verdienste erwarb. Außer der genannten Libussa schrieb K. noch
folgende Opern: Orestes; Äsov; Cornelia; dieAlpenhütte (vonKotze-
bue); der Taucher (nach Schi l ler); Melusine (vonGri l lparzer);
das Nachtlager in Oranada (nach Friedr. Kind); welch' letztere vor-
züglich durch den Gesang des ausgezeichneten Bassisten Pö'ck beson-
ders gesiel und viele Wiederholungen erlebte. Auch schrieb K. noch eine
große Anzahl von Liedern, Clavier- und Concertstücken, die sich durch
fließende Melodien und Neuheit der Wendungen vortheilhaft auszeichnen,
ohne ebe.l auf einen besondern Grad von Originalität oder poetischer Tiefe
Anspruch machen zu können.
Rreuz, croat. königl. Freystadt und Hauvtort des Kreuzer Co-
mitates, in einer Ebene am Flusse Glogovnicza, von alten Festungs-
mauern umgeben. Diese Stadt ist ziemlich weitläufig, aber nicht sehr
belebt; sie zählt 637 Häus. und 3,060 Einwohner, ist der Sitz eines
griechischen unirten Bisthums und Domcapitels, und har eine kath.
Hauptschule, ein griechisch-katholisches Seminar, eine unirte und eine
nicht unirte griechische Kirche. Es werden hier die Comitatsversammlungen
gehalten.
Rreuzer, Ios. , Iustiziär und Verwalter der Herrschaften Ied-
le see und I edlers dorf in Niederösterreich, war geboren zu Gratz
den 11. May 1776, woselbst er auch die Humanioren und Philosophie
studirte; die Rechte absolvirte er jedoch an der Universität zu W ien ,
und erhielt daselbst auch die juridische Doctorwürde. Er gab im Drucke
heraus: Versuch einer Literargeschichte des österr. Privatrechtes. Wien
1804, 2. vermehrte Aufl. unter dem Titel: Handbuch der Literatur des
österr. Privatrechtes, Wien 1808.
Rreuzer Gespanschaft, in Croatien, besteht aus drey von ein-
ander getrennten Theilen, die zusammen 30z geogr. Q. M. begreifen.
Di- Einwohnerzahl beläuft sich auf 62,000 Individuen in 2 Städten,
1 Markte, 266 Dörfern und 4 Pradien. Die Hauptbeschäftigung der
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Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie