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348 Landrechts - Präsident. — Landshut, Treffen bey.
bestehende Gerichtsverwalter delegirt werden. Wenn aber ein benachbar-
ter Magistrat delegirt werden muß, so soll 1) hiezu kein solcher Magi-
strat abgeordnet werden, bey welchem das Personale auf einen einzigen
geprüften Rath beschränkt ist; 2) sollen die Magistrate der Mu-
nicipal-Ortschaften niemahls in denjenigen Angelegenheiten delegirtwer, .
den, welche ihre eigene Schutzobrigkeit betreffen. Der Sitz der L. ist
insgemein in den Hauptstädten der Provinzen. Sie sind aus einem Prä-
sidenten (auch einem Vicepräsidenten in W ien , P r a g und Lem-
berg), mehreren Landrätben und Landrechtssecretären zusammengesetzt.
Sie haben auch ihre Auscultanten (s. d.), und ein angemessenes Perso-
nale in den Hülfsamtern, insbesondere ein eigenes Landtafelamt, da
die Landtafeleinen eigenen Verwaltungszweig dieser Behörden ausmacht.
In L inz, Sa l zbu rg , Innsbruck, K lagen fu r t , Laibach,
Triest, Görz , Rov igno undCzernowitz heißen sie Stadt-und
Landrechte, und üben sowohl die Personal- als Realgerichtsbarkeit im
ganzen Stadtgebiethe überhaupt, daher auch in Criminalfällen als Straf,
gericht aus. Unter den reinen L. ist nur jenem zu Gratz seit einigen
Jahren auch eine Criminaljurisdiction zugewiesen.
Landrechts-Präsident/ in Niederösterreich, Böhmen und Mäh-
ren auch Oberstlandrichter genannt, gehört zu den ansehnlichsten Lan-
deswürden. .
Landrechts-vicepräsident, hat in Rücksicht seiner amtlichen
Stellung die nähmlichen Verrichtungen und Obliegenheiten wie dieVice-
prasidenten der höhern Gerichtsstellen (s. Appe l la t ion skViceprä-
sident) . In W ien ist er gewöhnlich zugleich Präsident des n. ö. Mer-
cantil- und Wechselgerichts.
Landshut (in Preußisch-Schlesien), Schlacht bey, den 33.
Iuny 1760 zwischen den Österreichern unter Loudon und den Preußen
unter Fouque. Selbe fand zum großen Nachtheile der Letztern Statt.
Das preußische Corps, 10,000 Mann stark, wurde in den Verschan-
zungen bey L., die nicht hinlänglich besetzt werden konnten, von den
30,000 Mann starken Österreichern angegriffen und nach hartnäckiger
Gegenwehr überwältigt. Nur 1,500 Preußen entkamen, der Rest,
worunter auch der schwer verwundete Obercommandant, mußte sich
an die Österreicher ergeben. Die nächste Folge dieser gewonnenen Schlacht
war der Fall der Hauptfestung Glatz, welche Loudon bald darauf
mit Sturm nahm.
Landshut (in Bayern), Treffen bey, den 21. April 1809.
Mehrere unglückliche vereinzelte Kämpfe, in welchen die österr. Trup-
pen auf das tapferste stritten, ohne jedoch die Vereinigung der Bayevn
unter Marschall Lefebvre mit Marschall Da vou st hindern zu können,
setzten diese aus dem Angriff in die Vertheidigung. Ihr linker Flügel
und ihre Verbindung mit Landshut war bedroht. Das Corps des Erz-
herzogs Ludwig war ganz abgeschnitten. Es vereinigte sich jedoch nach
heftiger Gegenwehr mit H i l ler. Die Vorhut des 6. Armee.- Corps stieß
am 20. April 1809 auf die Truppen des Generals Oudin ot , welcher
in der Richtung gegen Regensburg marschirte, um sich ebenfalls mit
Davoust zu vereinigen. Feldzeugmeister H i t le r , der die Unfälle/
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie