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Landwirthschafts-Maschinrn. 353
dem Gesame derselben, dann ein höchst oollständiges Forst-Herbarium,
nebst den dazu gehörigen Zapfen, Früchten, Beeren und Samen der
Waldbäume und Sträuche, eine Collection inländischer Holzarten mit
Rinde, Sägeschnitt, mit gehobelter und polirter Fläche; endlich eine
große Sammlung verschiedener Sorten von Kern- und Steinobst, in
Wachs von dem kunstreichen (verstorbenen) Freyherrn von Dubsky ge-
formt. Auch befindet sich bey dieser Abtheilung eine Sammlung von Mi-
neralien und von ökonomisch-technischen Erzeugnissen aus Naturalien.
3) Die Sammlung landwirtschaftlicher Modelle, welche große uno
wohlgeordnete Sammlung in nach den genauesten Verhältnissen gearbei-
teten Modellen, beynahe Alles enthält, was der Ersindungsgeist des
In- und Auslandes an einfachen Land- und Hauswirthschaftsgeräthen,
an Ackerwerkzeugen und sonstigen ökonomischen Maschinen Vortheil-
haftes hervorgebracht hat.
Landwirthschafts-Maschinen. Eine der bedeutendsten und älte-
sten Fabriken der osterr. Monarchie, zur Erzeugung allsr möglichen in das
Gebieth der Landwirthschaft einschlagenden Instrumente und Maschinen,
besitzen die Hof-Maschinisten Anton Burg und Soh n, in Wien
(Favoritenstraße Nr. 73). Rastlos bemüht, diesen Kunstzweig immer
mehr auszubilden und zu vervollkommnen, bereichern sie ihre Modellen-
sammlung — eine der sehenswerthesten und vollständigsten Privatsamm-
lungen der Art — nach welchen die Maschinen im Großen ausgeführt
werden, fortwährend mit den neuesten und bewahrtesten Erfindungen
und Verbesserungen; und indem sie diese, entweder ungeändert, oder mit
den nöthigen Abänderungen auf einheimischen Boden zu verpflanzen
trachten, was nicht selten mit bedeutender Mühe und Kostenaufwand
verbunden ist, suchen sie ihrem nunmehrigen Vaterlande alle die Vor-
theile zuzuwenden, welche aus einer weisen Benützung jenerHülfsmittel
entspringen, die der menschliche Scharfsinn und die Erfahrungen der
tüchtigsten Landwirthe aller Zonen darbiethen. — A n t o n B u r g der
Varer, 1767 inSobernheim beyKreuzenach geboren, kam?790 als
gelernter Tischler oder Schreiner nach Wien und erhielt schon 1801 ein
förmliches Befugniß auf die Verfertigung von Maschinen zum Reinigen
des brandigen Weizens. Sein unermüdlicher Eifer, die vaterländische
Cultur durch Einführung von theils durch ihn selbst erfundenen, theils
von rationellen und bewahrten Ökonomen empfohlenen Ackerwerkzeugen lind
Maschinen emporbringen zu helfen, wurde bald, sowohl von den acht-
barsten Landwirthen und Güterbesitzern, als auch von hiesiger Landwirth-
schafts-Gesellschaft selbst belobend anerkannt, und nachdem sich sein Geschäft
immer mehr ausgebreitet, erhielt er, gleichsam zur Belohnung seines
Strebens und der um die Landwirthschaft sich bereits erworbenen Ver-
dienste, von der k. k. Stadthauptmannschaft 1311 die Erlaubniß, den
kaiserl. Adler führen zu dürfen, nachdem ihm früher schon das Befugnis;
ertheilt worden war, alle bey seinem Geschäfte nur immer nöthig haben-
den verschiedenen Arbeiter, ohne alle Beschränkung halten zu können.
— Hinsichtlich seiner sonstigen Stellung als Staatsbürger, erwähnen
wir nur kurz, daß er l318 vom Wiener Magistrate zum Feuercommis-
sär, 1831 zum Vorsteher der befugten Tischler, und gleichzeitig von
Oesieer. Nat.Ency»l.Vt>. NI 3^
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie