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Lang, Thom. — Lange. 357 Lang, Ihom. , Rath der k. k. Akademie der bildenden Künste zu Wien und Director der Graveur- und Medailleurschule daselbst, war 1749 zu Schwatz in Tyrol geboren. Von seinem Vater zur Gärtnerey bestimmt, zeigte er doch schon von frühester Jugend die größte Neigung zum Zeichnen und Figurenschnitzen. 1769 wurde er als Gärtnergeselle freygesprochen und erhielt eine Anstellung bey dem Regierungsrath von Eglof f zu Innsbruck, der ihn 1776 mit nach Wien nahm. L., welcher sich in seinen freyen Stunden immer im Zeicknen und Figuren- schnitzen geübt hatte, wurde bey dem Anblicke der Kunstschatze der k. k. Akademie noch mehr zur Kunst befeuert und unternahm nun auch die Ver- fertigung größerer Werke. Eines derselben, eine Triumphpforte aus Ala- baster, den Einzug Mar ia Theresiens und Kaiser Franz I. in Innsbruck vorstellend, erregte allgemeine Aufmerksamkeit; er hatte das Glück, der Kaiserinn vorgestellt zu werden, die ihn großmüthig be- schenkte, in die Graveur-und Bossirschule aufnehmen ließ und ihm eine jähr- liche Unterstützung anwies. Durch seinen Fleiß und seine Talente erwarb sich L. 1731 und 1734 den ersten Preis, im letztern Jahre auch das Di- plom eines wirklichen Mitgliedes der Akademie. Endlich wurde er nach Hag enauer's Tode zum Director der Graveur- und Medailleurschule an der. k. k. Akademie ernannt, als welcher er, nachdem er der Graveur- schule eine neue Einrichtung und Statuten, welche noch fortbestehen, gegeben hatte, den 6. März 1313 starb. Unter seinen vielen Werken sind besonders nennenswerth: Seine im Ferdinandaum zu Innsbruck be- findlichen Modelle, auf Schiefer und Wachs bossirt, welche in Erz erha- ben ausgeführt wurden: Ulysses und Penelope, das goldene Zeitalter, dann mehrere roth? und weiße Oypsabdrücke theils von Wachsbossirun- gen, theils von Stahlarbeiten, auch rothe Schwefelabdrücke von Stein- arbeiten, endlich die Wach^bossirungen: Der Ursprung der Schauspiele mit vielen Figuren, das Bad der Diana, das Urtheil des Paris :c. Auch stammen alle Modelle zu den Öfen, welche in dem gräfl.Wrbna- schen Gußwerke in Böhmen aus Eisen gegossen wurden, von ihm. — Sein Sohn, Joseph L., geboren zu Innsbruck 1776, ein ziem- lich geschickter Künstler im Boffir- und Graveurfache, war beym k. k. Hauptmünzamte in Wien angestellt ünd verfertigte mehrere gelungene Medaillen, z. B. auf die Genesung Kaisers Franz I. 1336, auf Paganini , auf die Iubelfeyer der Heiligsprechung Iohan n's von N e- pomuk, auf das erste Säcularfest der k. k. Hofbibliothek u. a. m. Er starb ols Obergraveur den 20. May I8Z5. Lange, Joseph, k. k. Hofschauspieler, berühmter Heldenspie- ler, war geboren zu Würzburg den I.April 1751, Sohn eines Le- gationssecretärs im fränkischen Kreise. In frühester Jugend entwickelt? sich in ihm ein unwiderstehlicher Trieb zu zeichnen und zu bilden, der sich bey sorgfältigem Unterricht zu einem nicht unbedeutelrden Talente für Malerey gestaltete. Anfänglich wurde L. zumMilitärstande bestimmt, der Tod seines Vaters und Oheims vereitelte jedoch diesen Plan, L. kam 1767 nach Wien, und fand in dem Hause des Staatsrathes Freyk. v. Bor ie , wo sein älterer Bruder als Secretär angest-llt war, gast- freundliche Aufnahme. Nun besuchte er die Wiener Kunstakademie, und