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Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Volume 3
Page - 358 -
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Page - 358 - in Österreichische National-Enzyklopädie - Buchstabe I-M, Volume 3

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358 L a n g e . machte daselbst bedeutende Fortschritte, als auf einmahl durch den fiei. siigen Besuch des Hoftheaters seine Liebhaberey zur Schauspielkunst er. wachte. Er übte sich anfangs mit seinem Bruder auf einem Liebhaber, theater, wurde jedoch bald durch den Hofrath von Sonnenfe ls be. stimmt, sich der öffentlichen Bühne zu widmen, und beyde Brüder wur- den durch dessen Vermittlung bereits 1770 an dem Hofburgtheater en- gagirt. L. trat zum ersten Mahle als erster Tribun in dem Trauerspiele Brutus von Brove auf, und erntete den aufmunterndsten Beyfall, den das sorgfältige Studium seiner Rolle, unterstützt von den Anweisungen ausgezeichneter Männer, so z. B. Noverre's, Gluck's, Casalbi- gi's u. m. A. vollkommen verdiente. Bald darauf debutirte L. als Barnwell in dem bekannten englischen Rührspiele: Der Kaufmann von London, mit stürmendem Beyfall. 1771 starb sein älterer Bruder, der sich bereits zu einem vortrefflichen Schauspieler qualisicirt hatte, und nun nahm sich Hofrath Sonnen fe ls , der bekannte Mäcen hoff- nungsvoller Schauspieler, seiner auf die väterlichste Weise an; durch dessen freundschaftliche Unterweisung und Aufmunterung ermuthigt, wagte sich L. nun auch an bedeutendere Rollen, so z. B. Albin in Di- derot's Hausvater, und genügte vollkommen. Allmählig erhielt L. die ersten Heldenrollen, zu denen ihn sein verständiges Spiel, seine edle Gestalt und der herrliche Wohlklang seiner Stimme vor Allem begün- stigten , der einstimmigste Beyfall des Publicums begleitete jede sei- ner Darstellungen. Mittlerweile hatte L. auch Shakespeare in der Ursprache studirt, und erregte bey feinem tief durchdachten Spiele Ham- let's einen Beyfallssturm, der seiner großartigen Leistung würdig ange- messen war. 1734 trat L. mit seiner zweyten Frau, einer gebornen Weber, Schwester von Mozart 's Gattinn und Sängerinn am Hof^ operntheater, eine Reise durch Deutschland an, wurde mit Klop stock, Ramler , Mendelssohn, Engel und andern berühmten Gelehr- ten bekannt, und spielte zu Hamburg und München mit Beyfall einige Gastrollen; 1786 unternahm er eine zweyte Reisenach Trieft undVenedig, lernte das italienische Theater kennen, und kehrte mit neuen Kunstansichten bereichert, nach Wien zurück. Bey einer Reise nach Ber l i n 1739 brachte L. nach seiner Ruckkehr zuerst das daselbst von Kotzebue erhaltene Schauspiel: Menschenhaß und Reue auf das Wiener Hoftheater, dessen gute Aufnahme auch dieDarstellung anderer Kotzebue'schen Stücke zur Folge hatte. tz3on nun an fuhr er fort,die ersten und vorzüglichsten Rollen mit Feuer und Energie zu spielen, und war stets des lohnendsten Beyfalls gewiß, selbst das endlich heranna- hende Alter, stets eine gefährliche Klippe für den beliebtesten Schauspie- ler, vermochte seine Kräfte nicht zu mindern, ja er entzückte noch als Greis in Rollen, die von Natur, aus kräftiges Alter erfordern, so z. B. Macbeth, Tell:c. 1794 trennte sich seine Frau von ihm. L. machte noch mehrere Kunstreisen, und blieb von 1306 an, ununterbro- chen beym Hofburgtheater beschäftigt. Nach einigen Jahren trat er in den Pensionsstand, gab jedoch noch oft Gastrollen mit grosiem Beyfalle im Burgtheater wie in jenem an der Wien, dann auch an Provinzial- theatern, z .B. in B r u n n , Pesth, Gräh :c. Seine vorzüglich-
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Österreichische National-Enzyklopädie Buchstabe I-M, Volume 3
Title
Österreichische National-Enzyklopädie
Subtitle
Buchstabe I-M
Volume
3
Authors
Franz Gräffer
Johann Czikann
Publisher
H. Strauß
Location
Wien
Date
1835
Language
German
License
PD
Size
13.3 x 22.0 cm
Pages
768
Keywords
Nachschlagewerk, Biografien
Categories
Lexika National-Enzyklopädie
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