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Latour . — Lauterbach. 365
Wassermasse des Behälters, die auf einer Länge von 1,300 Fuß eine
Million Kubikfuß Wasser enthält, in 17 bis 13 Minuten die Höhe hin-
unterstürzt.
Latour / Maximil. , Graf Vaillet de, Oroßkreuz des
Maria Theresien - Ordens, k. k. Oeneral der Cavallerie, Präsident
des Hofkriegsrathes, Inhaber eines Chevauxlegers-Regiments, war
geboren 1737 in Belgien. Frühzeitig trat L. in österreichische Dienste,
und erhielt durch seine vorzügliche Verwendung bald die höheren Stel-
len, 1789 wurde er Generalmajor, und kämpfte dieses und das folgende
Jahr gegen die insurgirren Brabanrer, 1792 war L. Commandant von
T ou rnay, wurde Feldmarschall-Lieutenanr, und trug 1793 vieles zum
Gewinn der Schlacht von Famars bey, 1794 erhielt er einige Vor-
thelle gegen öandrecy. 1796 wurde er Feldzeugmeister, und über«
nahm an Wurmser's Stelle den Oberbefehl der Armee am Niede.-
rhein, wo er einige nicht glückliche Gefechte gegen den vordringenden
Moreau lieferte, und sich sodann mit dem Erzherzog Carl an das
rechte Donauufer zurückzog. Als bald darauf die Franzosen, durch
Iourdan's Unfälle in Franken, zum Rückzüge nach dem Rhein ge-
zwungen waren, verließ L. seine feste Position hinter München,
folgte dem Feind auf dem Fuß, griff bey Biberach Moreau's Ar,
rieregarde an, schlug sie und vereinigte sein Corps inderOrtenau mit der
Armee des Erzherzogs Carl . Nach der Übergabe des Forts Kehl und
des Brückenkopfes von Hüningen übernahm L. vom Erzherzog Car l ,
welcher zur Armee nach Italien abging, den Oberbefehl; nach Abschluß
des Waffenstillstandes in Italien, welcher den Frieden von Campo
Formio zur Folge hatte, kehrce L. nach Wien zurück, wurde hierauf
Oeneralgouverneur in Steyermark, dann commandirender General in
Mahren und Schlesien, spater Hofkriegsraths - Präsidenr in Wien und
starb daselbst den 22. Iuly 1306.
Laudemium, s. unter Steuern.
Lauffen, oberösterr. landesfürstlicher Markt im Traunkreise, ent-
hält 400 Einwohner, und bildet eigentlich eine lange schmale Gasse an
der Traun. Sehenswerrh ist die altdeutsche Kirche mit einem pracht-
vollen Altare. Am Ende des Marktes bildet der Traun-Fluß den so-
genannten wilden Lauffen oder kleinen Traunfall, den man vom
Stege am besten sieht. Die Traun stürzt 3 Klafter hoch über Felsen her-
ab, aber hier ist ein Canal für die Schiffe. — Eine Viertelstunde
außer dem Orte fällt der obere Weissenbach in die Traun, an welchem
die sehenswerche steinerne Chorinsky-Klause.
Laun, döhln. tönigl. Stadt im Saazer Kreise, am rechten Ufer
der Eger in einer nassen, jahrlichen Überschwemmungen ausgesetzten Ge-
gend , mit 2,l00 Einwohnern. Über die Eger wurde 1315 aus
Quadersteinen eine Brücke erbaut, welche 143, sammt Anstoßdammen
aber 593 Wiener Kl. lang, 5 Kl. breit ist, und 40 Segmentbogen, jeden
zu 18 Schuh im Lichten, hat. —Vom nahen, durch seinen Lerchenfang
bekannten Berg Oblik, hat man eine schöne Aussicht.
Lauterdach, bö'hm. köniql. Bergstadtim Elbogner Kreise, von
1,750 Menschen be,5ohnt, welche verschiedene Zeuge weben.
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie