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8i>6 Lavant. — Laxenburg.
r t / Fluß, entspringtaufden Iudenburger Alpen in Steyer-
mark nahe am Lavantsee, durchlauft das Lavantthal und ergießt sich bey
Lava münd in I l lyrim in die Drave.
Laveno, lombard. Dorf in der Delegation Como, am Lago
maggiore, am Fuße eines hohen pyramidalisch zugespitzten Berges, und
am Ausgange des Thales von Cuvio gelegen/ mit einer Seidenplan-
tage. Von hier setzen die aus der Lombardie kommenden Reisenden meist
über den Lago maggiore, um die Borromaischen Inseln zu besuchen.
Lawrow (Laurow), galiz. Dorf im Samdorer Kreise mit
einem Kloster und einer griech.- kath. Hauptschule der Basilianer.
Lapenburg, niederösterr. Markt im V. U. W. W., mit einem
kaiserl. Lustschlosse und Park, 94 Häusern und 790 Einwohnern, südöst-
lich von Wien > eine Poststation von dieser Hauptstadt entfernt. Die
ganze Straße von der Favoritenlinie nach L. ist mit einer Allee von
Linden und Rüstern besetzt, welche schott von Kaiser Leopold! , ange-
legt wurde. In den frühesten Zeiten (1206—1300) erscheint L. als ein
Edelsitz unter dem Nahmen Lassend orf , Lachsendorf. Ungefähr
um 1350 wurde es landesfürstlich und Herzog Albert I I I . mit dem
Zopfe erbaute 1377—92 das (alte) Schloß L., ließ zu dessen Ausschmü-
ckung die Marmorbildsaulen, welche das damahlige Herzogschlosi auf
dem Kahlenberge zierten, Hieher bringen, und legte schöne Gärten,
Teiche und Behältnisse für verschiedene Thiere an. Seine Nachfolger
nahmen noch mehrere Verschönerungen vor> Kaiser Alb recht l t . aber
versetzte 1439 L. nebst mehreren Schlössern an die Herzoge Friedrich
und Siegmund von Osterreich, Letzterer übergab es jedoch schon 1455
wieder an Kaiser Friedrich I I I . , welcher sogleich mehrere Ver-
besserungen und Veränderungen an dem Gebäude vornahm und an mehre-
ren Orrenseine beliebte räthselhafte Devise A. E. I. 0. I I . (f. d.) anbrachte.
Nach mancherley Schicksalen, z. B. dem zeitweisen Besitz des Ungarkö-
nigs Math ias Corvinus und mehreren Verpfändungen und Beleh-
nungen, wodurch L. nach und nach in den temporären Besitz mehrerer
adeliger Familien kam, z.B. des Freyherrn von Guzmann, vonMo-
nesas, von Auersperg :c., entstand um 1590 das neue Schloß L./
welches ein kaiserl. Rittmeister Sebast. vonP lab enstein (Plauen-
sieln, daher es auch spater das blaue Haus genannt wurde) besaß. Von
dessen Erben kaufte Kaiser Ferdinand l l . 1621 dasselbe, und schenkte
es dem Got t f r ied Freyherrn von und zuEibiswald, die Herrschaft
L. aber verpfändete der Kaiser an Bruno Grafen von Mansfeld/
löste jedoch 1633 letztere wieder ein, seit welcher Zeit sie fortwährend
im Besitz des kaiserl. Hofes blieb. 1683 verheerten und verbrannten die
Türken Markt und Schloß und zerstörten den Park und die Falknerey.
Kaiser LeopoldI. ließ 1693 Schloß und Garten wieder herstellen und
die bereits besprochene Allee anlegen.. 1764 erkaufte MariaTheresia
das sogenannte blaue Haus von dem Feldmarschall D a u n , ließ es zum
Gebrauche des kaiserlichen Hofes herrichten und L. durchaus umstalten
und verschönern. L. war der Lieblingsaufenthalt des Kaisers Joseph,
so wie auch des letzlverstorbenen Kaifers Franz. — Die merkwürdigsten
Anlagen L.'s ßnd: Das alte Schloß, das neue Schloß, der Park
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie