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674 Militärgränze. II. Geographie und Statistik.
Cordons in den Granzplätzen von Slavonien und Syrmien ward 5747
ein schon früher aufgestelltes Bataillon Csaikisten (s. d.) in bester Wirk-
samkeit erhalten, und 1763 auf Befehl der Kaiserinn Mar ia The-
resia, nach mehreren Vorscblägen in den Landesstrich zwischen derTheiß
und Donau übersetzt. — Die siebenbürg isch e Grö nze wurde
von dieser Kaiserinn auf den Vorschlag des commandirenden Generals in
Siebenbürgen, Adolph Freyh. v. Buccow errichtet, und zwardie
Szekler 1764 und die walachische 1766, beyde unter der Leitung des
Feldmarschall - Lieutenants Freyh. v. Siscovich. Der Szistower Friede
(1791) wirkte auf die banatische, die Carlsiädter und Bal>al-Gränz-
provinz ein. Insbesondere verschaffte er der Carlstädter Gränze auch
Cz et t in , und berichtigte überhaupt die Granzlinien im Banal. Un-
glücklich war der Einfiuß des Wiener Friedens 1809 auf die M. Zu den
denkwürdigen Resultaten des Pariser Friedens von 18l4 gehört die er-
sehnte Wiedervereinigung dieser Gränzlander mit der., österr. Monarchie.
Die Hauptbestimmung der mcnl.,'ichen Bewohner der M. ist fortan bey
einer ganz militärischen Verfassung und Verwaltung, der innere und
äußere Waffendienst, insbesondere gegen Einfalle umuhiger BewMier
der angranzenden türkischen Provinzen und zum Schutz gegen den von
dorther zu besorgenden Einbruch des Pestübels. — Die aus diesen Mi-
litär - Granzprovinzen gebilderen National - Gränz - Regimenter und
1 Csaikisten-Bataillon, machen, in so fern sie zum wirklichen Kriegsdienst
berufen sind, auch einen Theil der Armee aus, und werden sonst wegen
der Verbindung ihrer militärischen und Landes-Verfassung, als ein ab-
gesonderter und für sich bestehender Theil der Landmacht betrachtet und
verwaltet. '
Militärgränze. I I . Geographie und Statistik. Die M.
ist ein Strich Landes, der sich vom adriatischen Meere um Illyrien,
Croatien, Slavonien, Ungarn und Siebenbürgen bogenförmig herum-
zieht und das Granzgebieth der österr. Monarchie gegen die Türkey bil-
det. — Der Flächenraum dieses Gränzlandes betragt 863^ Q. M.
Den westlichsten Theil desselben nennt man die croatische Grän-
ze (s. d.), und theilt diese in 3 Hauptabtyeilungen : Die Carlstädter,
Banal- und Warasdiner Gränze; die mittlere Linie bildet die slavoni-
sch e (s. d.) und die ungarische oder Ba nater Gränze (s. d.); den
östlichen Schluß gegen die Walachey undMoldau macht die sieben bür-
gische Gränze (s. d.), welche aber nicht überall streng vom Provin-
zialtheil geschieden und an 2 Stellen sogar unterbrochen ist, so, daß der
Provinzialtheil unmittelbar an die Walachey und Moldau stößt. — Ein
großer Theil des Landes ist gebirgig und zwar im Westen und Osten
durch Züge der Ka rpath en, durch die Kl issura, die Iulischen
und rinadischen Alpen. — Viele schöne Thäler durchschneiden die
Gebirge, sind aber oft an Gestalt und Umfang sehr verschieden. Für.
das größte dieser Thäler l'ält man di? Licca im südlichen Theile der
Corlstodter Gränze; kleiner sind das Kesselthal Kcrbawia, die freund-
liche Zermagna, das schmale Unnathal, das Koreniczathal, das
mit großen Naturschönheiten ausgestattete Thal Alnäs an der Nera,
die Thäler ron Hatzeg und Gyeranö. — Nie alle Kalkgebirge,
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie