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fürstl. und grafl. Häuser Österreichs.—Heil. Theresia. —Rudolph
von Habsburg. — Ein Ritter zu Pferde, — Ritterlicher Zweykampf.
— Heil. Johann der Täufer. — Seraph's Kopf. -^ Antiker
Kopf. — Gemälde mit 3 Figuren und vielen Nebenverzierungen, -^ Heil.
Mar ia nach RapHael.—-Ulr ich von Rehberg. — Oötz von
Ber lichtn gen. —Ein Nachtstück und noch mehrere unvollendete Ar-
beiten.
Mohs , Friedr., berühmter Mineralog, k. k. Bergrath, Pro-
fessor der Mineralogie an der Universität in Wien, des sächs, Civilver-
dienst-Ordens Ritter, ist geboren 1774 im Herzogthum Anhalt-Bernburg,
Sohn eines Kaufmannes. Nach seines Vaters frühzeitigem Tode sollte
M. dessen Geschäfts fortführen, allein seine Neigung zu den Wissen-
schaften, besonders den mathematischen, hinderte ihn daran. Um nur
eine Stunde Unterricht in der Mathematik zu erhalten, ging M. wö-
chentlich 3 Mahl eine starke Meile weit. 179ß kam er an die Universität
zu Hal le, studirte daselbst die Naturwissenschaften und die Philosophie.
1793 ging M. nach Freyberg, wo ihn besonders Werner's Vor-
lesungen über Beognosie anzogen, bald darauf beschäftigte er sich auch
mit dem practischen Bergbau, und erhielt eine Anstellung in diesem Fa-
che, die er jedoch bald wieder verließ, um Antheil an der Gründung
einer wissenschaftlichen Anstalt in Dubl in zu nehmen, Da sich indessen
dieses Unternehmen durch den Tod der wichtigsten Theilnehmer bald zer-
schlug, kehrte M. nach Freyberg zurück, um sich mit weiteren Stu-
dien zu beschäftigen, und wurde daselbst mit den rühmlich bekannten eng-
lischen Mineralogen Ja m eson bekannt. 1302 ging er nach Wien,
und übernahm daselbst die Beschreibung der Mineralien-Sammlung
van der Nül l 's , auch machteer, von Eifer für Geognosie und Berg-
bau beseelt, mehrere Reisen nach Steyermark, Salzburg, Tyrol,
Kärnthen, Krain, Ungarn und Siebenbürgen, und begann nun auch
sich der Schriftstellerey zu widmen. 1310 erhielt M. von der ösrerr. Re-
gierung den Auftrag, die Gegenden im Passauischen , in Osterreich
und in Böhmen, wo Porzellanerde gegraben wird, zu untersuchen,
und entledigte sich desselben auf das ehrenvollste. 1311 wurde M. dem
Erzherzog J o h a n n bekannt , welcher ihn zu einer neuen
geoqnostischen Reise durch Steyermarß veranlasite, nach welcher ihn die
Stande von Steyermark als Professor der Mineralogie an dem so eben
gegründeten Ioanne um zuGrätz anstellten. In der reichen Mine-
raliensammlung dieses Institutes fand nun M. Veranlassung seine
Grundsätze und Ansichten von der Mineralogie zu prüfen und anzuwen-
den, auch begann er 1312 seine Vorlesungen über diese Wissenschaften,
worin er seine originellen Ansichten mit grosiem Talente entwickelte, und
wodurch mehrere junge Leute aus den anderen kais. Staaten nach Gra'lz
gezogen wurden. Vielen Beyfall fand seine Anordnung und Aufstellung der
Mineraliensammlung nach naturhistorischen Grundsätzen. 1316 lud ihn
einer seiner Schüler, Graf v. Breun er ein, denselben auf einer
Reise nach Frankreich und Italien zu begleiten, wozu auch M. vom
Erzherzoge Johann und den steyermärkischen Ständen die Bewilligung
exhielt, und in Gesellschaft des Grafen, Lo ndon , Cornwall und
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie