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7<l2 Monspergcr. — Montagnana.
Felsenberg, dessen Zinne mir einer Menge alter Festungsmauern umge-
ben ist, zwischen welchen einige ansehnliche Landhauser stehen. Hier be-
findet sich auch ein großes Seidenfilatorium, 2 Hutmanufacturen und
unweit davon Steinbrüche, in welchen Trachyte, Masegna genannt, ge-
brochen und als Straßenpstaster nach P ad ua, Venedig , Rovigo
und Ferrara verführt werden.In dieser Gegend gibt es auch Vipern.
, Monsperger, Jos. Ju l ian , Dr. der Philosophie und Theo-
logie, ordentl. Professor der hebräischen Sprache und der damit verwand-
ten morgenländischen Sprachen, dann der Hermeneutik an der Universi-
tät zu Wien , war geboren zu Wiener-Neustadt den 17. Febr.
1724. Nach vollendeten Studien der Humanioren trat M. 1740 in den
Jesuiten-Orden, welchen er jedoch 1764 wieder freywillig verließ. Nach-
dem er die dogmatische Theologie, so wie die morgenlandischen Spra-
chen studirt hatte, ging M. nach seinem Ordensausrritte auf Reisen und
besuchte ganz Deutschland und Italien. 1774 erlangte er obige Lehr-
stelle, ward 1733 in den Ruhestand versetzt und starb bald darauf.
Im Drucke waren von ihm erschienen: M. Chr. Reineccius aus Opitz
und Wasmuth zusammengetragene hebräische Und chaldäische Gram-
matik mit einigen Abänderungen, Wien 1774. — Institutiones her-
meneuticae sacrae vet. test. praelectionibus academ. accomo-
datae, eb. 1776. —Die 4 ersten Bußpsalmen Davids in hebräischer
Sprache, eb. 1776. — Compendium practicum institutionun,
nermeneut. sacrae v. t. exhiditum in prophetia Haggaei etc.,
2 Thle. eb. 1776.
Montafunerthal/ ein von der I I I durchstossenes weitläufiges Thal
bey S t . Peter im südöstlichen Vorarlberg, k. k. Landgericht von 9^
Q. M. und mit 3,700 Einwohnern in 10 Pfarren und Exposituren. Der
Eingang in das Thal führt durch eine wilde Schluchr, wo der schmale
Weg selbst nicht gefahrlos ist, bald öffnet sich jedoch eines der schönsten,
fruchtbarsten und bevölkertsten Thäler, wie ein herrlicher Garten trefflich
angebaut, je tiefer es sich jedoch gegen Unterengadin hinzieht, desto
mehr verliert das Thal seine Reize und wird endlich von Eisfeldern begranzt,
so, daß auf dieser kleinen Strecke Sommer- und Winterblüthen und ewi-
ges Erstarren zugleich den erstaunten Wanderer überraschen. Hauptort
des Thales ist der Markt Schruns, 4 Stunden von B ludenz, mit
großen Viehmärkten. Es hat sich darin manches Eigenthümliche in der
nun deutschen Sprache von den Rhatiern und dem Mittelalter erhalten.
Das Volk lebt von der Viehzncht und wandert zum Theile im Sommer
auf Arbeit als Maurer, Zimmerleute :c. aus. Das Thal ist auch beson-
ders reich an Kirschbäumen, die vorzüglichen Kirschengeist als Handels-
artikel liefern., Ehedem war es Werdenbergisch und kam mit Bludenz
um 1334 an Osterreich. Seit 1775 ist es von Bludenz getrennt und
hat einen eigenen Landammann. Der ausgezeichnetste war der biedere
Io!). Jos. Ba t t l ogg (geb. 1751, gest. den 17. Oct. 1800), hoch-
verdient um das Thal und die Vertheidigung Vorarlbergs zur Zeit der
Feinde^gefahr in den französischen Feldzügen.
Montagnana, großer venetian. Marktflecken in der Delegation
Padua , mit 8,300 Einwohnern, einem von Mauern umgebenen
Österreichische National-Enzyklopädie
Buchstabe I-M, Volume 3
- Title
- Österreichische National-Enzyklopädie
- Subtitle
- Buchstabe I-M
- Volume
- 3
- Authors
- Franz Gräffer
- Johann Czikann
- Publisher
- H. Strauß
- Location
- Wien
- Date
- 1835
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.3 x 22.0 cm
- Pages
- 768
- Keywords
- Nachschlagewerk, Biografien
- Categories
- Lexika National-Enzyklopädie